Wenn die Temperaturen sinken und es draußen anfängt ungemütlich zu werden ist die Zeit gekommen, den Garten für den Winter vorzubereiten. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt und welche Arbeiten müssen getan werden? Um nichts zu vergessen, haben wir eine Checkliste für euch erstellt. Außerdem haben wir für euch die Anleitungen, wie man welche Pflanzen winterfest macht um sie perfekt vor dem Frost zu schützen.
Wann sollte man den Garten winterfest machen?
Generell kann man sagen, wenn der Spätherbst beginnt, also das Laub von den Bäumen fällt, ist es Zeit den Garten für den Winter vorzubereiten. Das passiert meist Mitte Oktober. Im Idealfall sollte man die letzten wärmeren Tage noch für diese Arbeiten nutzen. Denn wenn es erst kalt, regnerisch und neblig wird ist es unangenehm im Garten zu arbeiten.
Checkliste: Diese Arbeiten sind im Garten zu tun
In der folgenden Liste haben wir alle relevanten Punkte zusammengefasst:
1. Herbstlaub
- Das Laub vom Rasen entfernen, da sich sonst im Frühjahr kahle Stellen zeigen. Dies kann man entweder mit einem Laubrechen machen oder mit dem Rasenmäher, den man dazu auf die höchste Stufe stellt.
- Die Gehwege wegen der Rutschgefahr freihalten. Dazu nimmt man am besten einen Straßenbesen oder pustet die Blätter mit dem Laubbläser zusammen.
- Das Laub kann man gut zum Mulchen der Gartenbeete und Sträucher benutzen. Ein Laubhaufen bietet auch kleinen Tieren, wie zum Beispiel Igeln einen tollen Unterschlupf in der frostigen Zeit.
- Dachrinnen vom Laub befreien und vielleicht auch mit einem Laubschutzgitter versehen.
- Das Laub auf den Beeten kann man ruhig liegen lassen. Das schützt die Pflanzen natürlich vor dem Frost und gibt außerdem noch einen tollen Humus.
2. Rasen winterfest machen
- Den Rasen sollte man Mitte November das letzte Mal vor der Winter-Jahreszeit mähen. Die Länge hängt von der Art des Rasens ab (Zierrasen, Spielrasen,…)
- Laub sollte auch danach noch entfernt werden, sonst bilden sich braune Stellen.
- Wenn zu kurz gemäht wird, sterben die Untergräser ab und es kommt zu Lücken. Etwa 3cm hoch sollte der Rasen vor dem Winter sein.
- Im Oktober ist der ideale Zeitpunkt um Rasen nachzusähen wenn irgendwo kahle Stellen sind. Wenn es noch nicht zu kalt ist, die Sonne noch genügend scheint und die Rasensamen trotzdem immer schön feucht bleiben, keimen sie gut. So kann der Rasen bis zum Winter schon nachwachsen.
- Nicht zu spät einen kalium-haltigen Dünger (Herbstdünger) aufbringen. Man sollte auch nicht zu viel und ungleichmäßig düngen. Ideal dafür ist ein Streuwagen, bei dem man die Menge einstellen kann.
- Statt Dünger tut es dem Rasen auch gut wenn man ihn einfach nur kalkt. Dadurch wird der Rasen mit den Nährstoffen versorgt, die er im Winter braucht.
3. Stäucher und Bäume schneiden und winterfest machen
- Obstbäume, Ziergehölze und Sträucher sollte man im Herbst (vor dem ersten Frost) von abgestorbenen und alten Blättern und Ästen befreien. So hat die Pflanze wieder mehr Kraft für den Winter und kann im Frühjahr neu austreiben.
- Im ersten Jahr, in dem Sträucher oder Bäume gepflanzt wurden, dünnt man sie noch nicht aus.
- Generell kann man zurückschneiden: abgestorbene Äste und Zweige, kranke Äste und Pflanzenteile, dünne Äste welche zu nah am Stamm sind, zu lang gewachsene Äste (werden direkt über dem jungen Trieb abgeschnitten) und Äste die sich kreuzen und aneinander reiben.
- Hecken lieber im Frühjahr (Mitte bis Ende Februar) zurückschneiden, bevor sie austreiben. Ein größerer Rückschnitt ist durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) von 1.März bis 30.September ohnehin verboten, um die brütenden Vögel zu schützen.
- Ein Pflegeschnitt der schonend, und mit Rücksicht auf die Tiere, erfolgt ist auch ganzjährig erlaubt.
- Frühjahrblühende Hecken (Jasmin, Schneeball, Forsythie)erst nach der Blüte schneiden.
- Die Äste (die nicht krank oder vom Pilz befallen sind) können gehäckselt und als Mulch verwendet werden. Man kann damit ideal die Wurzeln von Pflanzen abdecken die im Boden überwintern oder es kompostieren.
Lesetipp: Pilze im Rasen: Die 5 besten Tipps gegen Pilzbefall
4.Blumenstauden für den Winter vorbereiten
- Blumenstauden die mehrjährig sind kann man zurückschneiden, wenn die Blätter braun werden.
- Rosen sollte man nur etwa 1/3 zurückschneiden, sonst gibt es oft Frostschäden. Den Rest schneidet man dann im Frühjahr. Es reicht also, totes Holz zu entfernen und sie dann mit Tannenreisig abzudecken. Die Veredelungsstelle kann man mit Erde anhäufeln oder mit Mulch abdecken. In diesem Video wird das erklärt:
- Nicht winterharte Blumenknollen (Begonien, Dahlien,…) nach dem Kürzen mit einem Spaten vorsichtig ausgraben. Anschließend können die Knollen dann im Sand lagernd in einer Kiste im Keller (kühl und trocken) überwintern.
- Frühblühende Blumenzwiebeln können jetzt gepflanzt werden bevor der erste Frost kommt. Dies sind unter anderem Blumen wie Narzissen, Tulpen, Krokusse, Allium, Schneeglöckchen und Hyazinthen.
5. Frostschutz für Pflanzen
- Ziergräser mit einer Schnur aus Jute zusammenbinden. Dadurch wird das Herz der Pflanze von den vertrockneten Halmen und Blättern geschützt und es kann keine Feuchtigkeit eindringen.
- Nicht winterharte Kübelpflanzen (Olivenbaum, Oleander, Geranien, Fuchsien,…) ins Winterquartier bringen z.B. in den Keller oder die Garage. Dies sollte man noch vor dem ersten Frost machen, jedoch so spät wie möglich. Vorher noch auf Schädlinge kontrollieren und eventuell behandeln. Während dem Winter nicht vergessen die Pflanzen regelmäßig zu gießen.
- Einjährige Sommerblumen direkt in den Kompost geben.
- Topfpflanzen die nicht so frostempfindlich sind mit Frostschutzhauben, Wintervlies, Kokos-Abdeckscheiben oder Schafwollvlies einpacken. Die Töpfe kann man mit Luftpolsterfolie umwickeln und zusätzlich zum Beispiel mit einen Jutesack einpacken, den man dann gut festbindet.
6. Beete für den Winter vorbereiten
- Wenn die Beete abgeräumt sind kann man eine Gründüngung sähen. Dadurch wächst kein Unkraut und man hat im Frühjahr gute Erde. Dies kann man schon ab August machen. Die Gründüngung friert über den Winter komplett ab und wird von den Regenwürmern dann zu Humus verarbeitet.
- Wenn man möchte kann man zum Beispiel Knoblauch setzen. Dieser wächst toll über den Winter und man kann ab Frühsommer die leckeren Knollen und das Grün ernten. Er wächst gerne zwischen Erdbeeren, Himbeeren, Gurken, Lilien, Rosen, Tomaten, Tulpen, Rüben und Mohrrüben und hält dort auch die Schädlinge fern.
- Feldsalat sähen ab September. Man sollte ihn zum keimen mit einem Vlies abdecken.
- Alle einjährigen Pflanzen aus dem Gewächshaus ausräumen.
- Umgraben sollte man erst im Frühjahr, da es sonst eine Schneckenplage geben kann.
7. Wasserleitungen und Pumpen frostsicher machen
- Regentonnen/Regenspeicher leer machen und eventuell umgedreht hinstellen.
- Vogeltränken ausleeren und in den Schuppen oder Keller bringen
- Gießkannen nicht vergessen zu leeren und zu versorgen
- Wasserleitungen leeren oder evtl. mit Druckluft auspusten und abstellen
- Aussenwasseranschluss abdrehen um Frostschäden zu verhindern
- Pumpen für Wassertank oder Brunnen herausnehmen, sauber machen und im Keller lagern
8. Möbel und Dekoration
- Grill reinigen und verstauen
- Gartenmöbel wie Stühle, Liegen und Tische reinigen und ins Trockene bringen
- Alle Keramiksachen wie Figuren, Tränken, Insektenhotel usw. in den Schuppen/Keller bringen
Wenn diese Punkte alle beachtet wurden, ist der Garten bereit für den Winter.
Weinreben winterfest machen
Reben sollten vor dem Winter am Stamm etwas mit Erde angehäufelt werden. Wichtig ist hierbei, wie auch bei den Rosen, dass die Veredelungsstelle geschützt ist. Diese wird dann im Frühjahr (März) wieder freigelegt. Frisch gepflanzte Reben sollten die ersten 1-2 Jahre noch mit einem Vlies oder Tannenreisig vor Frost geschützt werden. Im ersten Jahr sollte man nur den stärksten und kräftigsten Trieb stehen lassen und alles was über der angestrebten Stammhöhe wächst im September auf zwei bis drei Blätter zurückschneiden. Die Triebe sollten festgebunden werden. Bei Reben die schon älter sind sollte man den verholzten Haupttrieb oberhalb der letzten Knospe abschneiden. Außerdem lässt man im Mai, nach den Eisheiligen maximal fünf der stärksten Triebe stehen.
Hortensien winterfest machen
Neu gepflanzte Hortensien sollten in den ersten Jahren noch mit etwas Tannen- oder Fichtenreisig zugedeckt werden. Außerdem kann man die Pflanzen mit Laub mulchen und die Mulchschicht mit Reisig abdecken. Den Rückschnitt kann man dann erst im Frühjahr machen, dann werden eventuelle Frostschäden gleich mit entfernt und sie können neu austreiben.
Beerensträucher winterfest machen
Erdbeeren die bereits einmal Früchte getragen haben, sollten nach der Ernte (bis spätestens Ende Juli) von ihren Blättern befreit werden. Sorten die spät Früchte tragen sollten ihr Blätter behalten. Ableger können im Herbst entfernt oder neu eingepflanzt werden. Anschließend kann man die Beete mit Vlies oder Reisig vor dem Frost schützen.
Himbeeren sollten vor dem Winter, bzw. schon nach der Ernte zurückgeschnitten und winterfest gemacht werden. Herbsthimbeeren können dabei in Bodennähe abgeschnitten werden, bei Sommerhimbeeren werden die alten Triebe, welche Früchte getragen haben, zurückgeschnitten und die neuen Triebe werden festgebunden. Danach kann man die Himbeeren mit Rasenschnitt und Laub mulchen.
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FAQs: Garten winterfest machen
Wann sollte man den Garten winterfest machen?
Im Spätherbst, also etwa Mitte Oktober sollte man den Garten winterfest machen, bevor der Frost kommt.
Welche Arbeiten man da machen sollte und was man berücksichtigen sollte, erfahrt ihr hier.
Was muss ich tun um den Garten winterfest zu machen?
Generell sollte man das Laub vom Rasen entfernen, den Rasen winterfest machen, die Sträucher und Bäume zurückschneiden, Blumenstauden für den Winter vorbereiten, Pflanzen vor dem Frost schützen, Beete für den Winter vorbereiten, Wasserleitungen und Pumpen frostsicher machen und Möbel und Dekorationen entfernen und über Winter einlagern.
Wie man genau vorgehen sollte und was man beachten muss erfahrt ihr hier.
Wie macht man Beete winterfest?
Wenn die Beete abgeräumt sind, kann man ab August eine Gründüngung sähen. So wächst kein Unkraut auf dem Beet und die Erde wird durch die feinen Wurzeln durchlüftet. Die grüne Masse stirbt mit den Frösten dann ab und wird als Dünger in die Erde eingearbeitet.
Man kann auf den Beeten alternativ auch Laub als Mulch liegen lassen und zB mit einem Netz oder Reisig vor dem davonwehen sichern.
Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt um Feldsalat oder Knoblauch zu pflanzen.
Wann der beste Zeitpunkt ist um das Beet umzugraben ist umstritten. Manche machen es im Herbst damit dann die Schollen schön locker vom Frost zerfallen, andere erst im Frühjahr, da es sonst eine Schneckenplage geben kann.
Weitere Infos gibt es hier.
Der Spätherbst ist die optimale Zeit, um Gemüsebeete winterfest zu machen. So haben Sie im nächsten Frühjahr nicht nur weniger Arbeit, der Boden ist zugleich auch schon gut auf die nächste Saison vorbereitet. Damit der Boden des Gemüsebeets die kalte Jahreszeit ohne Schaden übersteht und sich im Frühjahr mühelos bearbeiten lässt, sollten Sie vor allem schwere, tonige und zur Verdichtung neigende Flächen alle ein bis drei Jahre spatentief umgraben. Durch Frosteinwirkung (Frostgare) werden die Erdklumpen gesprengt und die Schollen zerfallen in lockere Krümel.