Mit einer Solaranlage auf dem Dach kann man die Energiekosten senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Allerdings ist die Entscheidung zwischen Kauf oder Miete der Solaranlage nicht gerade einfach. Ein wichtiger Faktor, der bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden muss, sind die Kosten. In diesem Artikel vergleichen wir die Kosten beider Optionen und bieten eine detaillierte Übersicht.
Inhalt
Solaranlage kaufen: Kosten im Überblick
Die Kosten einer PV-Anlage hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe, die Dachform, die Art der Solarmodule, das Montagesystem, die Betriebskosten und das Vorhandensein zusätzlicher Funktionen wie einem Stromspeicher.
- Planung und Montage: Etwa 40 % der Kosten sind auf die Arbeitsleistung zurückzuführen, die bei der Planung und Installation anfallen.
- Materialkosten: Die Materialkosten betragen insgesamt 60 % der Gesamtkosten. Davon entfallen ungefähr 25 % auf die Kosten für die Solarmodule, 15 % auf den Wechselrichter, 10 % auf das Montagesystem und weitere 10 % auf die Verkabelung.
- Betriebskosten (Zusätzliche Kosten): Zusätzlich zur Investition gibt es jährliche Betriebskosten, die sich auf 2 bis 4 % der Gesamtkosten der PV-Anlage belaufen. Hierzu gehören Versicherungskosten, Wartung und Reparatur.
Kaufen bedeutet aber nicht gleich immer aus eigener Tasche finanzieren. Für die Finanzierung können auch Solarkredite in Anspruch genommen werden.
Beispielrechnung: Solaranlage kaufen
Um dies besser zu veranschaulichen, betrachten wir ein Beispiel. Szenario: Solaranlage mit einer Leistung von 6 bis 7 Kilowatt-Peak ohne Stromspeicher für 12.000 Euro Neuwert inklusive Installation und einer Lebensdauer von 30 Jahren.
- Investitionskosten: 12.000 €
- Betriebskosten pro Jahr: 480 €
- Lebensdauer: 30 Jahre
- Betriebskosten im Jahr: 480 €*30 Jahre = 14.400 €
- Kosten insgesamt: 12.000 € + 14.000 € = 26.000 €
Solaranlage mieten: Kosten im Überblick
Auch bei der Miete einer Solaranlage variieren die Kosten abhängig von der Anlagengröße, den verwendeten Materialien und zusätzlichen Komponenten wie einem Stromspeicher. Im Gegensatz zum Kauf entfallen jedoch die ganzen Investitionskosten. Stattdessen zahlt man eine monatliche Miete. Diese Mietgebühr bleibt über die gesamte Vertragslaufzeit hinweg konstant, unabhängig davon wie sich die Preise entwickeln werden. Während dieser Laufzeit kümmert sich den Anbieter über die Betriebskosten. Dennoch sollte man bedenken, dass nach Ablauf des Vertrags und bis zum Ende der Lebensdauer der Solaranlage die Betriebskosten in die eigene Verantwortung fallen.
Beispielrechnung: Solaranlage mieten
Szenario: Eine Solaranlage mit einer Leistung von 6 bis 7 Kilowatt-Peak, ohne Stromspeicher, wird für einen Neuwert von 12.000 Euro inklusive Installation angeschafft. Die erwartete Lebensdauer der Anlage beträgt 30 Jahre, und der Mietvertrag erstreckt sich über 20 Jahre mit einer monatlichen Miete von 100 Euro.
- Investitionskosten: 0 €
- Monatliche Miete inklusive Betriebskosten: 100 €
- Lebensdauer: 30 Jahre
- Laufzeit: 20 Jahre
- Mietkosten im Jahr: 100 €*12 Monate = 1.200 €
- Miete für 20 Jahre Laufzeit: 1.200 €*20 Jahre = 24.000 €
- Betriebskosten für restliche 10 Jahre: 480 €*10 Jahre = 4.800 €
- Kosten insgesamt: 24.000 € + 4.800 € = 28.800 €
Disclaimer: Die Rechnungen sind Beispielrechnungen. Wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen werden, hängt von individuellen Faktoren ab. Bei der Angebotserstellung durch einen Anbieter erhält man eine auf die individuelle Situation angepasste Rechnung.
Fazit: Was ist aus finanzieller Sicht besser?
In unserem Rechenbeispiel ergibt sich ein Kostenvorteil von 2.800 Euro für den Kauf einer Solaranlage im Vergleich zur Miete, vorausgesetzt, dass die Anlage ihre volle Lebensdauer von 30 Jahren erreicht. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass der Eigentümer einer gekauften Anlage das Risiko eines Ausfalls trägt. Im Falle eines Defekts geht das investierte Geld verloren. Dies ist bei Mietsolaranlagen anders, da der Anbieter im Falle eines Ausfalls für den Ersatz verantwortlich ist.
Unsere Empfehlung: Wenn du langfristige Ersparnisse und volle Kontrolle wünschst, ist der Kauf möglicherweise die bessere Wahl. Wenn du hingegen sofort von den Vorteilen sauberer Energie profitieren und die anfänglichen Kosten minimieren möchtest, könnte die Miete die richtige Option sein.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Solaranlage mieten oder kaufen
Was ist besser Solaranlage mieten oder kaufen?
Ob es besser ist, eine Solaranlage zu mieten oder zu kaufen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Investitionssumme, der geplanten Nutzungsdauer, den Strompreisen und den örtlichen Gegebenheiten.
Was spricht für die Miete der Anlage?
- Keine hohen Investitionskosten: Beim Mieten einer Solaranlage entfallen die hohen Anschaffungskosten, die beim Kauf anfallen würden.
- Wartung und Reparaturen: Bei einer Miet-Solaranlage ist der Anbieter in der Regel für die Wartung und Reparatur der Anlage verantwortlich, was dem Nutzer Zeit und Geld spart.
- Sicherheit: Mietsolaranlagen bieten eine hohe finanzielle Sicherheit, da sie im Falle eines Defektes ersetzt werden.
Was spricht für den Kauf einer Anlage?
- Kosteneinsparungen: Durch den Kauf der Solaranlage kann man langfristig Kosten einsparen, da der Kauf günstiger ist als die Miete.
- Unabhängigkeit: Man kann selber entscheiden, welche Komponenten verbaut werden und ist nicht auf die Partner der Anbieter angewiesen.
Lohnt sich finanziell eher die Miete oder der Kauf einer Solaranlage?
Die Entscheidung, ob sich die Miete oder der Kauf einer Solaranlage finanziell mehr lohnt, hängt von individuellen Umständen ab. Beim Kauf hat man langfristige Ersparnisse, trägt jedoch das Ausfallrisiko. Bei der Miete fallen keine anfänglichen Investitionskosten an und man kann die Solarenergie ohne Aufwand und große Wartezeit nutzen, aber die monatlichen Gebühren können sich auf lange Sicht summieren und am Ende etwas höher sein als beim Kauf.