Die Auswahl an elektrischen Heizgeräten ist riesig! Wir klären darüber auf, wann sich eine zusätzliche Elektroheizung überhaupt für dich lohnt und wodurch sich die Heizungsarten unterscheiden. Die wichtigsten Elektroheizungen im Überblick: Konvektor-Heizung, Radiator-Heizung, Heizlüfter und Infrarotheizung.
Wann lohnt sich eine Elektroheizung überhaupt?
Elektroheizungen haben ihren Ruf als ineffiziente Stromfresser, wobei der Stromverbrauch nicht bei jeder Elektroheizung gleichermaßen unvorteilhaft ist. In jedem Fall haben die strombetriebenen Heizungen auch ihre Daseinsberechtigung und können sich unter bestimmten Umständen lohnen.
Unter folgenden Bedingungen kann sich eine Elektroheizung durchaus lohnen:
- als Zusatzheizung, Übergangsheizung oder Notheizung
- im Allgemeinen nur für eine kurzzeitige Heizdauer
- in Räumen mit einer möglichst guten Dämmung
- bei nachhaltiger Stromerzeugung, z.B. über eine PV-Anlage
- bei möglichst niedrigen und tragbaren Anschaffungs- und Betriebskosten
Welche Arten von Elektroheizung gibt es?
Es gibt zahlreiche Arten von Elektroheizungen, die im Grunde alle elektrische Energie in thermische Energie umwandeln und somit Wärme erzeugen. Allerdings unterscheiden sich die Elektroheizungen in ihren genauen Funktionsweisen doch sehr. Zu den Direktheizgeräten gehören Konvektoren, (Öl-)Radiatoren, Heizlüfter, Infrarotheizung und die Elektro-Fußbodenheizung. Diese erzeugen die Wärme und geben sie direkt an die Umgebung ab, solange das Gerät eingeschaltet ist.
Eine Speicherheizung hingegen ist eine Heizung, die zusätzlich einen Wärmespeicher besitzt, womit sie zeitversetzt die Wärme an den Raum abgeben kann. Dazu gehören Nachtspeicherheizung, Flächenspeicherheizung, auch Teilspeicherheizung genannt, und Natursteinheizung.
Es gibt aber auch Hybridformen, die sich die Vorteile mehrerer Heiztechniken zunutze machen, beispielsweise eine Kombination aus Infrarotwärme und Konvektion.
Im Folgenden zeigen wir dir die relevantesten Direkt-Stromheizungen inklusive ihrer Vorteile und Nachteile und beschreiben, wann sich welche Heizungsart für dich lohnt.
Konvektor-Heizung
Was ist eine Konvektor-Heizung?
Konvektion bedeutet Wärmeströmung oder auch Strömungstransport und ist neben Wärmeleitung und Wärmestrahlung einer von drei Mechanismen zur Übertragung von Wärme. Die Wärmeabgabe einer Konvektor-Heizung erfolgt zu ca. 80 % über Konvektionswärme (Strömung) und zu ca. 20% über Wärmestrahlung.
Die Wärme wird erzeugt, indem die Heizung die Luft mit Heizdrähten erhitzt und in den Raum ausströmen lässt. Oft auch von einem Ventilator unterstützt, der die Verteilung der Wärme beschleunigt. Konvektionsheizungen gibt es in allen möglichen Formen, als mobile Elektroheizung oder fest verbaut. Hauptmerkmal ist dementsprechend eine recht schnelle Erwärmung der Raumluft, wobei Böden, Wände und Objekte sich nur langsam warm werden.
Vorteile und Nachteile einer Konvektor-Heizung
- Schnelle und gleichmäßige Erwärmung der Raumluft
- Recht günstige Anschaffungskosten
- Geräuscharmer Betrieb
- Meist einfache Installation
- Sicherheit durch Überhitzungsschutz
- Leichteres Gewicht und kompakter als Ölradiator
- Moderne Designs und als smarte Heizgeräte mit App- und Sprachsteuerung erhältlich
- Luftströmung kann als unangenehm empfunden werden
- Niedrige Boden-, Wand- und Objekterwärmung
- Erhöhte Staubbelastung durch Luftzirkulation, dadurch weniger geeignet bei Allergien
- Konvektoren machen die Luft trocken
- Mühsame Reinigung aufgrund der Bauart
- Ineffizienter Stromverbrauch, daher auf Dauer keine Ersatzheizung!
Eine Konvektor-Heizung lohnt sich für dich, wenn…
- … du bereit bist 80 – 200 Euro für eine Elektroheizung auszugeben
- … du eine Zusatzheizung, Übergangsheizung oder Notheizung möchtest, die NICHT im Dauereinsatz laufen soll
- … du eine recht schnelle warme Luftverteilung im Raum und etwas Strahlungswärme möchtest
- … es um das Heizen eines eher kleinen Raums geht (unter 20 m²)
- … für dich die Luftzirkulation kein Problem ist (ohne Ventilator weniger Zirkulation)
- … für dich Geräusche des internen Ventilators kein Problem sind (falls Ventilator vorhanden)
Ölradiator Heizung
Was ist eine Radiator Heizung?
Ein Radiator ist ein Heizkörper, der aus einem wärmeleitenden Metall besteht und mit einem flüssigen Wärmeträger gefüllt ist, normalerweise ein Thermo-Öl. Die sich im Inneren befindliche Flüssigkeit wird auf hohe Temperaturen gebracht, wodurch sich auch das Metall erhitzt, welches dann die Wärme in den Raum abstrahlt. So kommt auch der Name dieser Heizungsart zustande, denn radiare (lat.) bedeutet „Strahlen abegeben“. Demnach wird hier vor allem durch Wärmestrahlung geheizt, wobei auch ein Teil der Wärme über Konvektion (Strömung) verteilt wird.
Radiator-Heizungen kommen meist in Form eines Lamellen- oder Rippenheizkörpers (siehe Abbildung). Die Oberfläche des Radiators soll möglichst groß sein, denn je größer die wärmeleitende Fläche, desto mehr Wärme kann abgestrahlt werden.
Vorteile und Nachteile einer Radiator Heizung
- Weniger Luftzirkulation, wird in der Regel als angenehmer empfunden
- Weniger Staubaufwirbelung, daher auch geeignet für Allergiker
- Heizkörper mit sehr hoher Sicherheit
- Thermo-Öl im Ölradiator speichert die Wärme länger
- Auch für sehr große Räume geeignet, bei entsprechender Leistung
- Meist simple Installation
- Transportierbar
- Der Raum wird im Vergleich zu anderen Stromheizungen nur langsam erwärmt
- Radiatoren sind vergleichsweise sperrig und schwer
- Aufgrund des hohen Anteils an Wärmestrahlung: der Raum wird vorwiegend punktuell erwärmt & Pflanzen oder Gegenstände in unmittelbarer Nähe des Heizkörpers absorbieren viel Wärme
- Radiatoren können sich stark aufheizen und bei Berührung unter Umständen zu leichten Verbrennungen führen
- Ineffizienter Stromverbrauch, daher auf Dauer keine Ersatzheizung!
Eine Ölradiator Heizung lohnt sich für dich, wenn…
- … du bereit bist 100 – 250 Euro für eine Elektroheizung auszugeben
- … du eine Zusatzheizung, Übergangsheizung oder Notheizung möchtest, die NICHT im Dauereinsatz laufen soll
- … für dich eine langsamere aber langanhaltende Wärmeverteilung infrage kommt
- … du Wert auf die Wärmespeicherung des Thermo-Öls legst
- … das Heizgerät auch für größere Räume zum Einsatz kommen soll (mehr als 20 m²)
- … du die sicherste Art von Elektroheizung möchtest
- … du wenig Luftzirkulation möchtest
- … die wuchtigere Bauweise und das höhere Gewicht kein Problem sind
Heizlüfter
Was ist ein Heizlüfter?
Im Prinzip ist ein Heizlüfter auch ein Konvektor. Das heißt: Auch hier entsteht die Heizleistung durch das elektrische Erhitzen eines Drahtes und durch die Luftströmung durch den internen Ventilator. Im Gegensatz zu einer Konvektor-Heizung unterscheidet sich der Heizlüfter jedoch in seiner Bauweise und Portabilität. Denn ein Heizlüfter ist in der Regel von besonders kleiner Größe und geringem Gewicht.
Mithilfe des eingebauten Ventilators und der oft vorhandenen Oszillationsfunktion kann ein Heizlüfter die warme Luft schnell und gleichmäßig im Raum verteilen. Dafür erzeugt diese kleine Elektroheizung durch den Betrieb des eingebauten Ventilators in der Regel auch eine kaum zu überhörende Geräuschkulisse und wirbelt unter Umständen Staub durch den Raum. Deshalb ist ein Heizlüfter für Hausstauballergiker nicht geeignet.
Vorteile und Nachteile eines Heizlüfters
- Sehr schnelle Wärmeverteilung durch Oszillation und Ventilation
- Eher günstig in der Anschaffung, im Vergleich zu anderen elektrischen Heizgeräten
- Moderne Keramik Heizlüfter sind nicht mehr so laut
- Die meisten Modelle können an heißen Tagen auch als Kaltluft-Ventilator verwendet werden
- Kompakt, leicht und transportabel
- Flexible Einsatzmöglichkeiten
- Sehr einfach zu installieren und verwenden
- Staubaufwirbelung durch den internen Ventilator, daher nicht geeignet für Hausstauballergiker
- Durch Ventilation entstehende Luftzirkulation kann als unangenehm empfunden werden
- Nur für kleine bis mittelgroße Räume geeignet
- Der interne Ventilator kann bei manchen Modellen geräuschintensiv sein
- Ineffizienter Stromverbrauch, daher auf Dauer keine Ersatzheizung!
Ein Heizlüfter lohnt sich für dich, wenn…
- … du bereit bist 30 – 100 Euro für eine Elektroheizung auszugeben
- … du eine Zusatzheizung, Übergangsheizung oder Notheizung möchtest, die NICHT im Dauereinsatz laufen soll
- … du zügig eine warme Luftverteilung im Raum möchtest
- … es um das Heizen eines eher kleinen Raums geht (unter 20 m²)
- … für dich die Luftzirkulation kein Problem ist
- … du ein besonders kleines oder leicht zu transportierendes Heizgerät möchtest
- … für dich Geräusche des internen Ventilators kein Problem sind
Infrarotheizung
Was ist eine Infrarotheizung?
Anders als Konvektor-Heizung, Öl-Radiator oder Heizlüfter, heizt die Infrarotheizung allein durch Wärmestrahlung, welche durch das Aussenden von elektromagnetischen Infrarot-Wellen erzeugt wird. Diese Heizungsart erwärmt nicht die Luft, sondern die Böden, Wände, Objekte und Personen im Raum direkt. Im Gegensatz zu vielen anderen Heiz-Varianten, ist die Wärmeentwicklung beinahe direkt wahrnehmbar, sodass die Heizung lediglich punktuell in den Räumen angeschaltet werden muss, die gerade in Benutzung sind. Viele moderne Varainten, lassen sich mit einer Fernbedienung oder sogar per App steuern.
Das Besondere an der Infrarotheizung ist, dass die Wärmestrahlung hier in der Regel als sehr angenehm und vergleichbar mit Sonnenstrahlen wahrgenommen wird. Diese Wirkung ist auf die langwelligen, elektromagnetischen Strahlen zurück zu führen, die der natürlichen Sonnenstrahlung entsprechen, aber ganz und gar ungefährlich sind. Es gibt auch keine Luftzirkulation, welche als störend empfunden werden und insbesondere für Allergiker ungeeignet sein könnte. Weiterhin arbeitet diese Art von Elektroheizung geräuschlos und im Allgemeinen effizienter als die anderen drei Varianten.
Die Infrarot-Heizung gibt es in vielen Formen und Designs – nicht nur als Heizstrahler (siehe Abbildung), sondern auch als Infrarot-Heizplatte für die Wandmontage oder auf Rollen. Außerdem besteht die Möglichkeit Infrarotheizungen zu erwerben, die mit Spiegeln kombiniert sind. So kannst du nicht nur dein Badezimmer effektiv heizen, sondern hast auch nie wieder das Problem eines beschlagenen Spiegels.
Vorteile und Nachteile einer Infrarotheizung
- Eine Infrarotheizung erzeugt schnelle Wärme
- Infrarot-Strahlungswärme wird meist als sehr angenehm empfunden
- Für Allergiker und Asthmatiker gut geeignet, da nur wenig Luft und Staub bei Betrieb zirkulieren
- Erwärmung von Wänden und Oberflächen beugt Tauwasser und Schimmel vor
- Arbeitet geräuschlos
- Besserer Wirkungsgrad im Vergleich zu anderen Stromheizungen
- Geringer Platzbedarf
- Vielfalt an Infrarot-Varianten: als Heizstrahler oder als Heizpaneel, zur Wandmontage oder als Standgerät, für Indoor und teils Outdoor
- Viele verschiedene Designs: Infrarotheizpaneele gibt es auch als Spiegel, Bild, als Tafel oder aus Stein
- Raumluft erwärmt sich nur langsam
- Um effizient zu heizen, bedarf es einer sehr guten Dämmung
- In verwinkelten Räumen weniger effektiv
- Die von der Infrarot-Wärmequelle abgewandte Körperseite bekommt erreicht keine direkte Wärme
- Gewünschte Raumtemperatur schwierig einstellbar
- Manche Modelle ohne Überhitzungsschutz: sollten in dem Fall nur unter ständiger Beobachtung verwendet werden.
- Verbraucht trotz relativ hohem Wirkungsgrad dennoch viel Strom, daher auf Dauer meist nicht als Ersatzheizung geeignet! (kann nur unter bestimmten Umständen sinnvoll sein)
Eine Infrarotheizung lohnt sich für dich, wenn…
- … du bereit bist 120 – 250 Euro für eine Elektroheizung auszugeben
- … du eine Zusatzheizung, Übergangsheizung oder Notheizung möchtest, die NICHT im Dauereinsatz laufen soll
- … du Strahlungswärme möchtest, die nicht die Luft, sondern die Wände, Gegenstände und Personen direkt erwärmt
- … du Infrarotwärme angenehm findest
- … du keine Luftzirkulation möchtest
- … du eine lautlose Elektroheizung möchtest
- … du Interesse an einem dekorativen Design mit Bilddruck, als Spiegel oder in einem schlichten Weiß hast
Fazit – Welche Elektroheizung ist am besten?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Welche Elektroheizung für dich am besten geeignet ist, kommt auf deine individuellen Bedürfnisse und Situation an. Ob Konvektor-Heizung, Ölradiator, Heizlüfter oder Infrarot Heizung – alle haben ihre Vor- und Nachteile, nach denen du die für dich beste Wahl treffen kannst.
Wichtig ist allerdings noch einmal zu erwähnen, dass solche mobilen Elektroheizungen nur als Zusatzheizung, für die Übergangszeit oder für Notfälle verwendet werden sollten. Begründung hierfür, ist der hohe Stromverbrauch im Dauereinsatz, gerade bei aktuell steigenden Energiepreisen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema zusätzliche Elektroheizung
Was ist der Unterschied zwischen Konvektor und Radiator?
Konvektor und Radiator-Heizung unterscheiden sich vor allem in der Art der Wärmeübertragung: Während eine Konvektor-Heizung vorwiegend durch eine warme Luftströmung mit nur wenig Wärmestrahlung heizt, ist beim Radiator der Anteil an Direktstrahlung bedeutend größer und der Anteil an Luftströmung geringer.
Was ist der Unterschied zwischen Wasser-Radiator und Ölradiator?
Bei einem Wasserradiator wird Wasser im Inneren erhitzt, während es beim Ölradiator Öl, meist Thermo-Öl, ist. Der Unterschied dabei ist, dass Öl eine höhere Wärmespeicherkapazität aufweist als Wasser. Demnach ist ein Ölradiator die effizientere Variante.
Was ist der Unterschied zwischen Heizlüfter und Konvektorheizung?
Heizlüfter und Konvektor-Heizung heizen beide vorwiegend durch warme Luftströme, die die Raumluft erwärmen. Unterschiede liegen vor allem in der Bauweise. Im Vergleich zum Heizlüfter ist eine Konvektor-Heizung größer, schwerer, nicht immer mit einem Ventilator ausgestattet und erwärmt den Raum nicht ausschließlich durch Luftströme, sondern zum Teil auch durch Wärmestrahlung.
Haben Elektroheizungen Auswirkungen auf die Umwelt?
Ob der Betrieb einer Elektroheizung negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, kommt auf die Herkunft des dafür verwendeten Stroms an. Handelt es sich um Öko-Strom, der beispielsweise von einer Photovoltaikanlage kommt, wird die Elektroheizung somit umweltfreundlich betrieben.