Das Rasen sanden kann neben dem jährlichen Vertikutieren und dem regelmäßigen Rasenschnitt ebenfalls eine sinnvolle Pflegemaßnahme sein. Eingearbeiteter Sand verbessert in dem Rasen unter anderem die Bodendurchlüftung. Wie man den Rasen richtig sandet und welche Hilfsmittel man dazu benötigt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Was versteht man unter Rasen sanden?
Eine besondere Maßnahme der Rasenpflege ist das Rasen sanden. Es wird unter anderem auch Absanden oder Besanden genannt. Dies sorgt für optimales Wachstum, einen lockeren Boden und sattes Grün. Man verteilt im Prinzip Sand auf der gesamten Rasenfläche und wartet, bis Regenwasser den Sand Schritt für Schritt in den Boden spült.
Dichte, schwere Böden macht man durch sanden lockerer. Dies sorgt für einen verbesserten Wasserabzug, wodurch Staunässe keine Chance hat. Außerdem steigt der Anteil der Grobporen im Boden. Gräserwurzeln bekommen Luft und zudem mehr Nährstoffe durch besseres Wurzelwachstum. Darüberhinaus gleicht Rasensand auch Unebenheiten des Rasens aus.
Wann ist das Rasen sanden sinnvoll?
Besonders bei verdichteten Böden ist das Einarbeiten von Sand in den Rasen sinnvoll. Die Durchlüftung und Wasserdurchlässigkeit des Bodens wird durch den Sand verbessert. Denn die Rasenwurzeln werden gut belüftet und keine Staunässe entsteht, was das Risiko von Rasenkrankheiten wie Wurzelfäule mindert. Die Nährstoffaufnahme für den Rasen wird ebenfalls erleichtert.
Bei von Natur aus fetten und dichten Böden, wie schweren Lehmböden, ist eine Sandung ebenfalls vorteilhaft. Ein bereits gut durchlüfteter und sandiger Rasen profitiert hingegen nicht von einer Sandung.
Wie oft und wann sollte der Rasen gesandet werden?
Die Hauptwachstumsphase des Rasens ist der richtige Zeitpunkt zum sanden. In der Regel beginnt diese Phase im April oder Mai bei Temperaturen über 9 °C. Eine zweite Sandung kann je nach Bedarf im Herbst stattfinden. Nur in jedem zweiten oder dritten Jahr müssen weniger stark beanspruchte Rasenflächen auf durchlässigen Böden gesandet werden.
Welcher Sand ist geeignet?
Zum sanden des Rasens sollte man keinen einfachen Bausand verwenden. Kalkarmer Quarzsand mit einer Körnung von 0 bis 2 mm ist gut zum Rasen sanden geeignet. Dieser hat keinen Einfluss auf den pH-Wert. Gewaschener Sand ist empfehlenswert, damit die Sandkörper nicht verklumpen uns sollte außerdem keine Schluff- oder Ton-Anteile mehr enthalten. Spielsand funktioniert ebenfalls, wenn er feinkörnig ist. In Säcken gibt es auch speziellen Rasensand zu kaufen.
Aerifizieren, Rasenmähen, Vertikutieren – wichtige Maßnahmen vor dem Rasen sanden
Der Rasen sollte eine Schnitthöhe von 2 bis 3 cm haben und vertikutiert sein, bevor man ihn sandet. Sand lässt sich in einen verfilzten oder zu hoch stehenden Rasen schlecht einarbeiten und die Wirkung des Sandes geht teilweise verloren. Durch das Vertikutieren werden außerdem Moos und Unkräuter entfernt. Vom gelösten Moos und Rasenfilz nach dem Vertikutieren, muss der Rasen gründlich befreit werden. Dazu kann man einen Rasenmäher mit Fangkorb oder eine Harke nutzen.
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Vor dem sanden sollte der Rasen möglichst aerifiziert werden, damit der Sand nicht auf der Rasenoberfläche liegen bleibt. Dazu muss man mit einem mechanischen oder manuellen Aerifizierer viele kleine Löcher in den Rasen einarbeiten. Dadurch kann der Sand dann in tiefere Bodenschichten vordringen. Die aus den Löchern ausgeworfene Erde muss man anschließend gründlich mit einem Rechen entfernen. Der Rasen sollte nach dem Aerifizieren möglichst wenig betreten werden. Somit schließen sich die Löcher vor dem Rasen sanden nicht wieder. Im besten Fall sollte das Aerifizieren in einer trockenen Witterungsperiode stattfinden.
Lesetipp: Rasen vertikutieren – Wie vertikutiert man richtig?
Den Sand richtig ausbringen und einarbeiten
Im Handel sind spezielle Streugeräte zur Ausbringung des Sandes erhältlich. Man kann den Sand aber auch per Hand ausbringen. Etwa ein halber Eimer Sand (5 Liter) werden pro m² benötigt. Durch eine größere Sandmenge kann der Rasen austrocknen und der Boden zu stark abmagern. Die Sandmenge sollte also möglichst an der vorhandenen Bodenart ausgerichtet werden. Ein sandiger Boden benötigt demnach weniger Sand als ein toniger, schwerer Boden. Durch einen Bodentest kann man die Bodenart bestimmen lassen. Der Sand wird dann nach dem Ausbringen mit einem Besen, Rechen oder Schleppnetz in den Rasen eingearbeitet.
Nach dem sanden den Rasen düngen
Nach dem Rasen sanden sollte man den Rasen düngen, falls man nicht gleichzeitig beim sanden Dünger eingebracht hat. Dadurch wird der Rasen gestärkt und Moos ferngehalten. Im Frühjahr eignet sich zur Düngung zum Beispiel ein Rasenlangzeitdünger. Ein Bodentest zur Bestimmung des Nährstoffgehalts ist sinnvoll, um sowohl eine Überdüngung als auch eine Nährstoffunterversorgung zu vermeiden.
Mehr Infos über Rasendünger findet ihr in diesem Artikel: Herbstdünger für den Rasen: Unsere Empfehlungen
Rasen sanden: Die Wirkung durch Zusätze verbessern
Das Einbringen einer Mischung aus Sand, Dünger und organischen Bestandteilen (Kompost, Torf) ist die Luxusvariante des Rasen sandens. Anstatt von reinem Sand wird diese Mischung in den Rasen eingearbeitet. Beim sanden führt man dem Rasen dabei gleichzeitig Dünger zu. Dadurch verbessert man die Bodenstruktur durch humusbildende Bestandteile. Der Vorteil daran ist, dass organische Substanzen und Dünger tiefere Bodenschichten erreichen und sie direkt an den Rasenwurzeln ihre positive Wirkung entfalten können.
Bessere Wasserdurchlässigkeit: Diese Tipps helfen
Rasen sanden sorgt nicht für einen guten Wasserabzug. Der Sand puffert ebenfalls mechanischen Druck wie eine Federung ab. Dadurch verdichtet sich die Erde nicht und pappt bei Feuchte nicht zusammen. Wenn Lehmboden neben Sand auch Humus bekommt und man diesen nach einem pH-Test bei Bedarf kalkt, funktioniert dies besonders gut.
Mehr Tipps zum richtigen bewässern des Rasens findet ihr hier: Rasen richtig bewässern: Tipps für den Sommer