Solarenergie wird immer beliebter. Dabei kennen die wenigsten den Unterschied zwischen Photovoltaik uns Solarthermie. Die Begriffe Photovoltaikanlage und Solaranlage werden oft Synonym verwendet. Beide Technologien haben die Aufgabe, Energie durch die Kraft der Sonne zu erzeugen. Dennoch passiert dies auf unterschiedlichen Wegen und kann nicht verallgemeinert werden. Was genau die Unterschiede zwischen Photovoltaik und Solar sind, erfährst du in diesem Artikel!
Sind Solar- und Photovoltaikanlage das Gleiche?
Nein, Solarthermieanlagen und Photovoltaikanlagen sind nicht das gleiche, auch wenn beide Verfahren zum Ziel haben, aus der Strahlung der Sonne Solarenergie zu erzeugen. Bei der Solarenergie unterscheidet man in Wärme und elektrischen Strom, was auch jeweils die verschiedenen Anlagen-Arten ausmacht. Mit der Solarthermie wird Wärmeenergie erzeugt und mit Photovoltaik meint man die Gewinnung von elektrischem Strom.
Solar und Photovoltaik Unterschiede im Überblick
Solar | Photovoltaik |
|
|
Funktionsweise von Solarthermie
Der Begriff Solaranlage wird oft als Überbegriff für unterschiedliche Anlagen-Arten verwendet. Ist erster Linie steht dieser Begriff aber für die thermische Solaranlage oder Solarthermieanlage.Anders als bei der Photovoltaikanlage werden bei der thermischen Solaranlage die Sonnenstrahlen in Wärmeenergie umgewandelt. Sie funktioniert mit einem Kreislauf von Solarflüssigkeit, die aus einer Mischung aus Frostschutz und Wasser besteht.
Die Sonnenstrahlen werden von den Kollektoren der Solaranlage in Wärme umgewandelt, wodurch die Trägerflüssigkeit erhitzt wird. Diese erhitzte Flüssigkeit zirkuliert dann durch das Rohrsystem und erzeugt Wärme für das Heizungssystem oder die hauseigene Warmwasseraufbereitung.
Solarthermie Kosten
Der Preis für eine Solarthermieanlage ist von der Größe der Kollektorenflächen abhängig. Entscheidend ist, ob mit der Solarthermieanlage nur für warmes Wasser im Haushalt sorgt oder auch die Heizung untersetzt werden soll. Je nach Fläche belaufen sich die Kosten dann auf etwa 5000 bis 10.000 Euro. Auf den ersten Blick viel, doch mit einer Solarthermieanlage lassen sich bis zu 65 % der Heiz- und Warmwasserkosten einsparen.
Vorteile
- Ersparnis, da die Wärme sich für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung einsetzen lässt
- Benötigt eine geringere Fläche als eine PV-Anlage
- Mit Wärmespeicher lässt sich die Wärme auch abends verwenden
- Finanzielle Amortisation innerhalb 8 Jahre
- Energetische Amortisation nach ca. 1,5 Jahren
Funktionsweise von Photovoltaik
Die Photovoltaikanlage, auch als PV-Anlage bezeichnet, besteht aus Solarmodulen und wandelt die Sonnenenergie in elektrische Energie um. Dies wird durch Solarzellen im Solarmodul möglich. Kurz gesagt: Man kann durch eine PV-Anlage Strom ohne Zwischenschritte erzeugen.
Zunächst wird der produzierte Gleichstrom mithilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt und kann im nächsten Schritt verwendet werden. Entweder man verbraucht den Strom sofort oder speichert ihn mit einem Stromspeicher und verwendet ihn später. Dieser Strom lässt sich aber auch in das öffentliche Stromnetz einspeisen, wodurch man durch die Einspeisevergütung vom Staat sogar Geld bekommen kann.
Photovoltaik Anlage Kosten
Die Preise für PV-Anlagen können sich stark unterscheiden. Derzeit geht man von einem Preis von 1200 bis 1800 Euro pro Kilowatt Leistung (kWp) aus. Durchschnittlich liegt der Preis bei 8000 Euro. Dieser ist genauso wie bei der Solarthermieanlage von der Größe bzw. Fläche abhängig. Es gibt aber auch Unternehmen, bei denen man Photovoltaik-Anlagen mieten kann. Eins dieser Unternehmen ist Enpal. Der Solar-Anbieter Enpal ermöglicht es seinen Kunden, Photovoltaikanlagen über eine Dauer von 20 Jahren zu mieten. Die Planungs-, Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten werden übernommen. Im Gegenzug zahlt man aber eine monatliche Gebühr. Die PV-Anlage kann auch mit einem Solarkredit finanziert werden. Die Einspeisevergütung dient dann als Sicherheit.
Vorteile
- Günstiger und grüner Strom
- Lebensdauer von 25 bis 30 Jahre
- Finanzielle Amortisation nach 1,5 bis 6 Jahren
- Überschüssiger Strom lässt sich in das öffentliche Netz einspeisen, wofür man eine Vergütung bekommt
Solar oder Photovoltaik? – So siehst du den Unterschied
Viele werden denken, dass man für die Unterscheidung einen fachmännischen Blick braucht. Doch dem ist nicht so. Auch wenn sich die Anlagen auf den Häuserdächern befinden, lassen sich Unterschiede allein schon mit bloßem Auge feststellen. Denn die PV-Module und Solarkollektoren unterscheiden sich stark voneinander.
Photovoltaik: Solarmodule
Bei einer PV-Anlage spricht man von monokristallinen oder polykristallinen Solarmodulen. Diese unterscheiden sich in Wirkungsgrad und Preis. Heutzutage kommen meist polykristalline Solarmodule zum Einsatz. Auch wenn der Wirkungsgrad etwas geringer ist, gleicht dies der Preis aus.
Man erkennt Solar- oder PV-Module anhand ihrer quadrierten bzw. karierten Musterung. Zusätzlich befinden sich oft viele Solarmodule auf einem Dach, da sie eine größere Fläche benötigen.
Solarthermie: Solarkollektoren
Bei den Kollektoren unterscheidet man in Flach- und Röhrenkollektoren. Flachkollektoren erkennt Manna eine dunklen Fläche mit leichten weißen Strichen. Sie befinden sich wie Solarmodule ebenfalls auf dem Dach und zeichnen sich durch eine höhere Leistungsfähigkeit gegenüber den Röhrenkollektoren aus.
Röhrenkollektoren sind die häufiger anzutreffende Variante, die man deutlich an den parallel verlaufenden Linien bzw. Strichen erkennen kann. Beide Varianten haben dieselbe Funktionsweise. In den Röhren befindet sich die Solarflüssigkeit, welche die Energie aufnimmt und zu einem Wärmespeicher führt.
Photovoltaik vs. Solar: Was ist besser?
Welche Variante der beiden besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Beide Varianten haben ihre Daseinsberechtigung. Hat man genügend Platz auf dem Dach, kann man sowohl eine Solarthermie- als auch eine Photovoltaikanlage installieren lassen und die Vorteile beider Systeme miteinander kombinieren.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Photovoltaik und Solar
Was macht eine Solarthermieanlage?
Eine Solarthermie- oder thermische Solaranlage erzeugt in erster Linie Wärme. Diese Wärme kann dazu verwendet werden, die Heizung zu unterstützen und oder die Warmwasseraufbereitung zu übernehmen. Ermöglicht wird dies durch Solarkollektoren auf dem Dach, die man anhand Streifen bzw. Linien erkennen kann.
Was ist eine Photovoltaikanlage?
Eine Photovoltaikanlage wird im täglichen Sprachgebrauch oft als Solaranlage bezeichnet. Mit der PV-Anlage wird elektrischer Strom erzeugt. Dieser Strom kann sofort im Haushalt eingesetzt, gespeichert oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Erzeugt wird dieser Strom mithilfe der Sonnenstrahlen und Solarmodulen auf dem Dach, der durch einen Wechselrichter geht, um aus dem Gleichstrom Wechselstrom zu machen. Als Erkennungsmerkmal dient das typische karierte Muster der Solarmodule.
Photovoltaik und Solarthermie auf einem Dach kombinieren – geht das?
Die Kombination von Photovoltaik und Solarthermie ist sehr sinnvoll. Dabei übernimmt die Photovoltaikanlage die Aufgabe, Sonnenlicht bzw. Lichtenergie mittels Solarzellen in Strom umzuwandeln. Die Solarthermieanlage sorgt für die Erzeugung von Wärme, die eine Warmwasserversorgung sicherstellt. In der Kombination von PV und Solar kann die Sonnenenergie voll ausgeschöpft werden.
Allerdings muss dann genug Dachfläche vorhanden sein. Reicht der Platz für beide Anlagen-Arten nicht, hat man auch die Möglichkeit, mit der Photovoltaikanlage Wärme zu erzeugen. Jedoch ist das nicht gerade effizient, denn der PV-Kollektor verliert bei hohen Temperaturen deutlich an Wirkung.
Gibt es Photovoltaik und Solarthermie in einem Modul?
Ja, es gibt auch sogenannte Hybridkollektoren, die die Wärme und Strom Erzeugung kombinieren. Oft werden diese auch als Photothermie oder Thermovoltaik bezeichnet. Dennoch haben solche Hybridkollektoren einen wesentlichen Nachteil: Eine Photovoltaikanlage hat mit 25 Grad Celsius den höchsten Wirkungsgrad. Bei jedem weiteren Grad verliert das PV-Modul etwa 0,5 % Leistungsvermögen. Eine Solarthermieanlage braucht hingegen mindestens 80 Grad Celsius, um seine Bestleistung entfalten zu können. Es gibt zwar verschiedene Möglichkeiten für Vereinbarkeit zu sorgen, dennoch sollte man sich für getrennte Anlagen entscheiden, wenn man den nötigen Platz hat.