Eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist die einzige Möglichkeit gegen die stetig steigenden Strompreise anzugehen. Zum einen können die Stromkosten gesenkt, zum anderen die Umwelt geschützt werden. Eine PV-Anlage kann aber eine hohe Investition bedeuten. Da aber sowohl Staat als auch Bundesland an dem Ausbau von Solarenergie interessiert sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Photovoltaik Förderung. In diesem Artikel sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Inhalt
PV-Förderung der EEG
Die Abkürzung EEG-Förderung steht für „Erneuerbares-Energie-Gesetz“. Das Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung der Stromversorgung, was durch die Förderung von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik erreicht werden soll. Solarstrom, der von einer Photovoltaik-Anlage produziert wurde, wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, wodurch der Besitzer der PV-Anlage eine Vergütung erhält (Einspeisevergütung). Bei der Einspeisevergütung wird dem Besitzer der Preis, zu dem er das erste Mal Strom einspeist, für 20 Jahre gesichert. Dieser Betrag wird aber von Jahr zu Jahr weniger. Je früher man anfängt, umso höher fällt die Einspeisevergütung in den nächsten 20 Jahren für den Betreiber aus. Neben dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme sind Faktoren wie Größe und Typ der PV-Anlage entscheidend für eine hohe Einspeisevergütung.
KfW-Förderung der Photovoltaikanlage
Die deutsche Kreditbank für den Wiederaufbau (KfW) fördert sowohl die Errichtung als auch Erweiterung schon bestehender PV-Anlagen. Das Programm für „Erneuerbare Energien Standard“ mit der Programmnummer 270 und der „Erneuerbare Energien Premium“ mit der Nummer 271 wird ein Kredit gewährt, wodurch Bauvorhaben komplett finanziert werden können.
Gefördert werden Photovoltaikanlagen für Privatpersonen und Unternehmen in Form von Krediten. Wichtig ist, dass die Anlage den Anforderungen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien entspricht. Die KfW Kredite zeichnen sich durch eine Zinsbindung von bis zu 10 Jahren, einer Laufzeit von 2 bis 30 Jahren und 5 tilgungsfreien Jahren aus.
Allerdings werden die Solarkredite der KfW über Finanzierungspartner gewährt. Bedeutet: Der Antrag für einen Kredit muss noch vor Beginn des Vorhabens bei einem der Finanzierungspartner gestellt werden. Neben dieser Möglichkeit gibt aber auch verschiedene Solarkredit-Anbieter, die eine komplette Finanzierung der Photovoltaikanlage ermöglichen.
Photovoltaik Förderung 2022: Regionaler Solar-Zuschuss
Es gibt auch regionale Photovoltaik Förderungen von Bundesländern, Städten und Gemeinden. Allerdings sind diese starken Regelungen unterlegt. Grundsätzlich muss ein bestimmter Zweck erreicht werden, was viele Vorgaben und eine bestimmte Zielsetzung bedeutet. Eine bestimmte Leistung muss erbracht und oder bestimmte gestalterische und architektonische Vorgaben eingehalten werden, was die eigenen Vorstellungen stark einschränken kann.
Photovoltaik Zuschüsse oder Förderungsprogramme gewähren Bundesländern meist nur bei netzdienlicher Integration von PV-Anlagen in das öffentliche Stromnetz. Doch anders als bei der EEG besteht die Förderung nicht aus der Einspeisevergütung, sondern aus einem Photovoltaik Zuschuss. Dabei wird weniger Wert auf die Einspeisung gelegt und mehr auf die Stabilisierung der Netze durch dezentrale Stromspeicher, weshalb die meisten Bundesländer nur Programme zur Speicherförderung anbieten, die aber den Bau einer Photovoltaik-Anlage voraussetzen.
Bundesland | Name | Förderung | Höhe der Förderung | Voraussetzung | Status |
---|---|---|---|---|---|
Baden-Württemberg | Photovoltaik Förderung BW | Netzdienliche Batteriespeicher | Max. 45.000 € pro Vorhaben 200 € je kWH | Mind. 2 kWh Mind. 1,2 kWp | ausgeschöpft |
Bayern | Photovoltaik Förderung Bayern | PV-Anlagen mit netzdienliche Batteriespeicher | Max. 1.125 € pro Vorhaben Mind. 500 € bei 5 kWh Jede zusätzliche kWh 75 € | Mind. 5 kWh | ausgeschöpft |
Berlin | Photovoltaik Förderung Berlin | Netzdienliche Photovoltaik-Anlagen | Max. 15.000 € pro Vorhaben 300 € je kWh | Mind. 1kWh Mind. 1.2 kWp | aktuell |
Brandenburg | PV-Förderung Brandenburg | Netzdienliche Batteriespeicher | Max. 7000 € Max. 30% der Nettoausgaben | Nur 30% der Stromes der PV-Anlage darf selbst verbraucht werden | ausgeschöpft |
Bremen | - | - | - | - | - |
Hamburg | - | - | - | - | - |
Hessen | Solar Förderung Hessen | Förderung von erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz | 30%, 50% oder 100% der zuwendungsfähigen Ausgaben | Mindestkosten von 12.500 € | aktuell |
Mecklenburg-Vorpommern | - | - | - | - | - |
Niedersachsen | Photovoltaik Förderung Niedersachsen | PV-Batteriespeicher-Förderprogramm | Anlagen unter 10 kWp: 500 € pauschal Über 10 kWp: 200 € pro kWp | Mind. 4 kWp | ausgeschöpft |
Nordrhein-Westfalen | Photovoltaik Förderung NRW | Netzdienliche Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher | Max. 75.000 € 100 € pro kWh | Mind. 1 kWp je 3 kWh | ausgeschöpft |
Rheinland-Pfalz | Photovoltaik Förderung Rheinland-Pfalz | Netzdienliche Batteriespeicher | Max. 1.000 € 100 € pro kWp | Mind. 5 kWp | ausgeschöpft |
Saarland | Photovoltaik Förderung Saarland | Netzdienliche Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher | Max. 100.000 € Bis zu 40 % der zuwendungsfähigen Ausgaben | - | ausgeschöpft |
Sachsen | Photovoltaik Förderung Sachsen | Netzdienliche Batteriespeicher | Max. 50.000 € 500 € pauschal 200 € pro kWh | - | ausgeschöpft |
Sachsen-Anhalt | Photovoltaik Förderung Sachsen-Anhalt | Netzdienliche Batteriespeicher | Max. 5.000 € Bis zu 30% der zuwendungsfähigen Ausgaben | Mind. 1,2 kWp je 1 kWh | ausgeschöpft |
Schleswig-Holstein | Solar Förderung Schleswig Holstein | Netzdienliche Batteriespeicher | Max. 1200 € | Mind. 5 kWp | ausgeschöpft |
Thüringen | PV-Förderung Thüringen | Netzdienliche Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher | Max. 4.000 € Pro kWp 900 € | - | ausgeschöpft |
[Stand: Juni 2022]
Im Folgenden, erhält man einen Überblick über die noch bestehenden Förderprogramme der Bundesländer:
Zuschuss und PV-Förderung BW
Das Bundesland BW fördert den Bau einer Solaranlage mit dem Projekt „Förderung netzdienliche Photovoltaik Batteriespeicher“. Wie man aus dem Namen der Förderung entnehmen kann, handelt es sich dabei um einen Zuschuss für Speicher. Allerdings muss neben Speicher auch eine Photovoltaikanlage installiert werden. Lediglich die Nachrüstung eines Batteriespeichers zur schon bestehenden PV-Anlage ist nicht zulässig.
Gefördert wird mit maximal 45.000 Euro pro Vorhaben. Dabei muss aber der Speicher eine Speicherkapazität von mindestens 2 kWh haben. Zudem muss je geförderte kWh Kapazität des Batteriespeichers mindestens 1,2 Kilowatt Peak Photovoltaik Leistung installiert werden.
Berlin Photovoltaik Förderung
Das Förderungsprogramm für Photovoltaikanlagen des Bundeslandes Berlin hat den Namen „EnergieSpeicherPLUS“. Berlin möchte bis 2050 klimaneutral sein, was durch die PV Förderung vorangetrieben werden soll. Förderungsfähig sind Vereine, Unternehmen und Privatpersonen. Auch hierbei soll es sich um eine netzdienliche Photovoltaik-Anlage handeln. Das Größenverhältnis von Speicher und Anlage soll angemessen sein, weshalb pro 1,0 kWh Kapazität des Speichers 1,2 kWp gefordert sind. Die Förderung soll vor dem Baustart beantragt werden, aber auch Anlagen, die weniger als 12 Monate aktiv sind, können durch eine Erweiterungsmaßnahme von der Förderung profitieren. Die maximale Förderung pro vorhaben liegt bei 15.000 Euro. Gefördert wird mit 300 Euro je kWh des Stromspeichers.
Solar Förderung Hessen
In dem Bundesland Hessen gibt es die „Richtlinie zur energetischen Förderung im Rahmen des Hessischen Energiegesetzes (HEG)“. Hierbei wird der Bau einer PV-Anlage mit Zuschüssen in Höhe von 30 Prozent, 50 Prozent oder sogar 100 Prozent gefördert. Berechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen.
Allerdings darf das Bauvorhaben noch nicht begonnen und programmspezifischen Mindestkosten in Höhe von 12.500 Euro erreicht sein. Zudem muss das geförderte Vorhaben im Land Hessen durchgeführt und keine weiteren Mittel des Landes eingesetzt werden.
Bundesländer ohne Photovoltaik Zuschuss oder Förderungsprogramme
Nicht nur die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin und Hessen haben Photovoltaik Förderprogramme für Solarenergie. Die meisten Bundesländer hatten schon einmal ein Förderprogramm, die aber abgelaufen oder ausgeschöpft sind.
Bundesländern mit ausgeschöpfter PV-Anlagen Förderungsprogramm:
- Bayern
- Brandenburg
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Bundesländer ohne Förderprogramm:
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
Photovoltaik Finanzierung mit Solarkrediten
Hausbanken und andere Anbieter bieten auch Solarkredite an, die eine komplette Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen möglich machen. Dieser funktioniert wie ein Baukredit. Als Sicherheit fungiert die staatliche Förderung in Form des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, die eine Einspeisevergütung ermöglicht und eine Refinanzierungsgarantie bietet. Aber auch weitere Sicherheiten werden berücksichtigt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Photovoltaik Förderung
Wie wird Photovoltaik 2022 gefördert?
Bei der Photovoltaik Förderung gibt es drei Möglichkeiten. Zum einen werden Photovoltaikanlagen durch den Staat mit der Einspeisevergütung gefördert. Zum anderen gibt es die Möglichkeit eines Solarkredites, diesen gibt es von der KfW, Hausbanken und anderen Anbietern. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer regionalen Förderung von Bundesländern, Städten und Gemeinden.
Wer kann eine Photovoltaik Förderung beantragen?
Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Organisationen, Unternehmen und weitere juristische Personen. Weitere Kriterien hängen von der Art der Förderung ab, die staatlich oder regional sein kann. Neben der Förderung gibt es die Möglichkeit einen Solarkredit zu beantragen, die eine komplette Finanzierung ermöglicht.
Gibt es Voraussetzungen bei der Photovoltaik Förderung?
Wann eine Förderung beantragt werden kann, hängt von den Kilowattstunden (kWh) des Stromspeichers sowie der Kilowatt Peak Leistung (kWp) der Photovoltaikanlage ab. Angegeben werden bestimmte Mindestleistungen, die als Voraussetzung erfüllt werden müssen, die sich allerdings von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.