Eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist die einzige Möglichkeit gegen die stetig steigenden Strompreise anzugehen. Zum einen können die Stromkosten gesenkt, zum anderen die Umwelt geschützt werden. Eine PV-Anlage kann aber eine hohe Investition bedeuten. Da aber sowohl Staat als auch Bundesland an dem Ausbau von Solarenergie interessiert sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Photovoltaik Förderung. In diesem Artikel sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
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- Seit 2023 gelten Steuererleichterungen für private PV-Anlagen
- Seit der Reform der EEG-Förderung gelten Neuregelungen für Betreiber privater PV-Anlagen, die Prozesse erleichtern und Konditionen attraktiver machen
- Durch die KfW-Förderung werden PV-Anlagen in Form von Krediten gefördert
- Regionale Zuschüsse gibt es derzeit nur in Berlin und Baden-Württemberg. Einige Städte und Kommunen bieten mittlerweile aber auch eigene Förderprogramme an
- Hausbanken und andere Anbieter stellen Solarkredite bereit, die die komplette Finanzierung von PV-Anlagen möglich machen
Photovoltaik Förderung durch Steuervorteile
Seit dem 01.01.2023 gelten die von Bundesfinanzministerium beschlossenen Steuererleichterungen für private PV-Anlagen, um den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland zu fördern. Auf diese Weisen sollten Privatpersonen sowohl finanziell entlastet werden, als auch bürokratische Hürden reduziert werden, um Photovoltaik attraktiver zu gestalten.
Die Erleichterungen umfassen:
- Keine Einkommensteuer auf die Erlöse der Einspeisevergütung für PV-Anlagen. Bei Einfamilienhäusern gilt das für PV-Anlagen bis 30 kW, bei Mehrfamilienhäusern bis 15 kW. Neue Anlagen musst du zwar weiterhin beim Finanzamt melden, doch es gilt der Nullsteuersatz.
- Auch die Umsatzsteuer entfällt auf PV-Anlagen und alle weiteren, für den Betrieb notwendigen Komponenten. Demnach sparst du dir seit Januar 2023 die Mehrwertsteuer auf Installation und Kauf der Anlage.
PV-Förderung der EEG
Die Abkürzung EEG-Förderung steht für „Erneuerbares-Energie-Gesetz“. Das Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung der Stromversorgung, was durch die Förderung von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik erreicht werden soll. Solarstrom, der von einer Photovoltaik-Anlage produziert wurde, wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, wodurch der Besitzer der PV-Anlage eine Vergütung erhält (Einspeisevergütung). Bei der Einspeisevergütung wird dem Besitzer der Preis, zu dem er das erste Mal Strom einspeist, für 20 Jahre gesichert. Dieser Betrag wird aber von Jahr zu Jahr weniger. Je früher man anfängt, umso höher fällt die Einspeisevergütung in den nächsten 20 Jahren für den Betreiber aus. Neben dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme sind Faktoren wie Größe und Typ der PV-Anlage entscheidend für eine hohe Einspeisevergütung.
Im Jahr 2023 kam es zur Reform der EEG-Förderung. Die Neuregelungen bieten sowohl Vereinfachungen als auch attraktivere Konditionen für die Betreiber einer privaten Photovoltaik Anlage:
- Seit 2023 gibt es keine EEG-Umlage mehr, was dir die Abrechnung beim Stromverkauf erheblich erleichtert
- PV-Anlagen bis 25 kWp dürfen nun den gesamten von ihnen erzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeisen
- Fördervergütungen greifen auch bei Solarmodulen (bis 20 Kilowatt Leistung), die im Garten aufgebaut sind
- Neuanlagen, die ab Ende Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, profitieren von höheren Einspeisevergütungen, jedoch sinken die Vergütungssätze seit dem 31.01.2024 jedes halbe Jahr um ein Prozent
- Die Einspeisevergütung unterscheidet zwischen Photovoltaikanlagen mit Eigenversorgung und Volleinspeisung
Je nach Zeitpunkt der Inbetriebnahme und Art der Einspeisung unterscheiden sich die Vergütungssätze, sie bleiben jedoch je 20 Jahre konstant.
KfW-Förderung der Photovoltaikanlage
Die Deutsche Kreditbank für den Wiederaufbau (KfW) fördert sowohl die Errichtung als auch Erweiterung schon bestehender PV-Anlagen. Das Programm für „Erneuerbare Energien Standard“ mit der Programmnummer 270 und der „Erneuerbare Energien Premium“ mit der Nummer 271 wird ein Kredit gewährt, wodurch Bauvorhaben komplett finanziert werden können.
Gefördert werden Photovoltaikanlagen für Privatpersonen und Unternehmen in Form von Krediten. Wichtig ist, dass die Anlage den Anforderungen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien entspricht. Die Laufzeit der KfW Kredite liegt zwischen 5 und 30 Jahren, mit einer Zinsbindung von bis zu 20 Jahren und einem Höchstbetrag von 150 Millionen Euro.
Allerdings werden die Solarkredite der KfW über Finanzierungspartner gewährt. Bedeutet: Der Antrag für einen Kredit muss noch vor Beginn des Vorhabens bei einem der Finanzierungspartner gestellt werden. Neben dieser Möglichkeit gibt aber auch verschiedene Solarkredit-Anbieter, die eine komplette Finanzierung der Photovoltaik-Anlage ermöglichen.
September 2023 hat die Bundesregierung das Förderpaket KfW 442 in Kraft gesetzt. Dieses erstreckte sich auf neu installierte Solaranlagen mit Speicher und Wallbox und war innerhalb von nur einem Tag ausgeschöpft. Eine zweite Förderrunde im Jahr 2024 wird es nicht geben.
Photovoltaik Förderung: Regionaler Solar-Zuschuss
Es gibt auch regionale Photovoltaik Förderungen von Bundesländern, Städten und Gemeinden. Allerdings sind diese starken Regelungen unterlegt. Grundsätzlich muss ein bestimmter Zweck erreicht werden, was viele Vorgaben und eine bestimmte Zielsetzung bedeutet. Eine bestimmte Leistung muss erbracht und oder bestimmte gestalterische und architektonische Vorgaben eingehalten werden, was die eigenen Vorstellungen stark einschränken kann.
Photovoltaik Zuschüsse oder Förderungsprogramme gewähren Bundesländern meist nur bei netzdienlicher Integration von PV-Anlagen in das öffentliche Stromnetz. Doch anders als bei der EEG besteht die Förderung nicht aus der Einspeisevergütung, sondern aus einem Photovoltaikzuschuss. Dabei wird weniger Wert auf die Einspeisung gelegt und mehr auf die Stabilisierung der Netze durch dezentrale Stromspeicher, weshalb die meisten Bundesländer nur Programme zur Speicherförderung anbieten, die aber den Bau einer Photovoltaik-Anlage voraussetzen.
Zuschuss und PV-Förderung BW
Stand 2024 gibt es in Baden-Württemberg keine Photovoltaik-Förderung. Mit dem Programm: Wohnen mit Zukunft: Photovoltaik bietet die L-Bank allerdings zinsverbilligte Kredite. Diese erstrecken sich auf Planung, Kauf und Installation der Anlage bzw. eines Solarspeichers.
- Kreditsumme: ab 5000 €
- Laufzeit: 10/20/30 Jahre
- Erste 12 Monate tilgungsfrei
- Sollzinsbezug: 10 Jahre
Berlin Photovoltaik Förderung
Unter der Bezeichnung „SolarPLUS“, findest du das Förderprogramm für Photovoltaikanlagen in Berlin. Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betreibe bezuschusst dabei sowohl Kauf als auch Installation von PV-Anlagen und Stromspeicher. Entscheidest du dich dafür einen Stromspeicher zu kaufen bzw. zu installieren, wird dies mit bis zu 300 € pro nutzbarer kWh gefördert, wobei die maximale Förderungssumme bei 15.000 € liegt.
Des Weiteren werden Fassaden-Photovoltaik, denkmalgerechte PV-Module und Gründach-Photovoltaik gefördert. Genauer gesagt kommt es hier zu einer Erstattung der Mehrkosten gegenüber einer standardmäßigen PV-Anlage. Auch Steckersolargeräte werden in Kauf und Anwendung gefördert.
Bundesländer ohne Photovoltaik Zuschuss oder Förderungsprogramme
Nicht nur die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin und Hessen haben Photovoltaik Förderprogramme für Solarenergie. Die meisten Bundesländer hatten schon einmal ein Förderprogramm, die aber abgelaufen oder ausgeschöpft sind.
Bundesländern mit ausgeschöpfter PV-Anlagen Förderungsprogramm:
- Bayern
- Brandenburg
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
- Hessen
Bundesländer ohne Förderprogramm:
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
PV-Förderung auf kommunaler Ebene
Auch Städte und Kommunen bieten mittlerweile vermehrt eigene Förderprogramme an. Sie unterscheiden sich sowohl in Voraussetzungen als auch Umfang und Höhe der Förderung.
Städte und Kommunen mit Förderprogrammen:
- Bonn
- Darmstadt
- Düsseldorf
- Erlangen
- Essen
- Freiburg
- Hannover
- Köln
- Mannheim
- München
- Münster
- Potsdam
- Regensburg
- Stuttgart
- Tübingen
- Ulm
- Wiesbaden
Photovoltaik Finanzierung mit Solarkrediten
Hausbanken und andere Anbieter bieten auch Solarkredite an, die eine komplette Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen möglich machen. Dieser funktioniert wie ein Baukredit. Als Sicherheit fungiert die staatliche Förderung in Form des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, die eine Einspeisevergütung ermöglicht und eine Refinanzierungsgarantie bietet. Aber auch weitere Sicherheiten werden berücksichtigt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Photovoltaik Förderung
Wer kann eine Photovoltaik Förderung beantragen?
Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Organisationen, Unternehmen und weitere juristische Personen. Weitere Kriterien hängen von der Art der Förderung ab, die staatlich oder regional sein kann. Neben der Förderung gibt es die Möglichkeit einen Solarkredit zu beantragen, die eine komplette Finanzierung ermöglicht.
Gibt es Voraussetzungen bei der Photovoltaik Förderung?
Wann eine Förderung beantragt werden kann, hängt von den Kilowattstunden (kWh) des Stromspeichers sowie der Kilowatt Peak Leistung (kWp) der Photovoltaikanlage ab. Angegeben werden bestimmte Mindestleistungen, die als Voraussetzung erfüllt werden müssen, die sich allerdings von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.