Während man im sommerlichen Garten in seiner vollen Blütenpracht oft gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll, ist die kalte Jahreszeit für Gartenfreunde und Liebhaber prächtiger Farben oft kein schöner Anblick. Dunkle Farben wie Grau, Braun und hier und da noch etwas Grün dominieren die Landschaft der einst so prächtigen Idylle. Doch dabei muss es nicht bleiben – zahlreiche Blumen, Sträucher und Gräser fühlen sich in der kalten und nassen Zeit im Herbst und Winter erst so richtig wohl. Wir stellen ein paar dieser Herbstpflanzen und Winterpflanzen vor, die einem auch an trüben Tagen ein farbenfrohes Lächeln ins Gesicht zaubern können!
Inhalt
Chrysanthemen: Farbenfrohe Herbstpflanzen
Chrysanthemen, auch als Winterastern bekannt, haben sich unter den Herbstpflanzen längst etabliert und erfreuen den Betrachter als Staude mit Blüten in verschiedensten Farben über Gelb, Orange, Rot, Rosa, Lila und Weiß. Dabei bevorzugen sie ein helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung. Pflanzt man Chrysanthemen direkt im Frühjahr im Garten, überstehen diese den Winter in der Regel problemlos. Unterstützend kann man die Erde rund um die Herbstpflanzen mit Laub auskleiden. Damit die Chrysantheme im Frühjahr wieder austreibt, sollten die empfindlichen Wurzelballen auf jeden Fall mit Erde bedeckt sein, da sie die kalten Temperaturen sonst nicht überstehen.

Tipp: Wer die Farbenvielfalt seiner Herbstpflanzen noch weiter ausbauen möchte, kann unter Anderem auch auf Alpenveilchen, Erika oder Astern zurückgreifen.
Ziersträucher als interessante Alternative zu Herbstblumen
Möchte man etwas Abwechslung im Garten schaffen und sein Portfolio an Herbstpflanzen vielfältiger gestalten, kann man auf Ziersträucher zurückgreifen. Es müssen nicht immer Blätter oder Blüten sein – der Hartriegel weiß durch seine farbenfrohen Äste zu überzeugen und harmoniert beispielsweise gut mit immergrünen Stauden, wodurch das unterschiedliche Farbspiel erst so richtig beeindruckt. Das Farbspektrum der Triebe reicht dabei von hellem Gelb bis hin zu dunklem Rot.
- Willery, Didier (Autor)
Die Scheinbeere, die auch Rebhuhnbeere genannt wird, bezeichnet eine kleinere Art der Ziersträucher, die von etwa zehn Zentimetern bis zu drei Meter Wuchshöhe erreichen können. Diese Art der Herbstpflanzen ist recht anspruchslos, was die Bodenbeschaffenheit angeht, sollte jedoch immer feucht gehalten werden und bevorzugt helle Standorte. Sie ist winterhart und erfreut je nach Jahreszeit mit dem wohlriechenden Duft der weißen bis rosafarbenen Blüten oder den namensgebenden rot-blauen Früchten.

Ziergräser für die Extraportion Farbe im herbstlichen Garten
Längst kein Geheimtipp mehr und ein absolutes Muss für mehr Abwechslung und Farbe im heimischen Garten – die Rede ist von Ziergräsern. Sie sind das ganze Jahr über eine Augenweide und stehen teils sogar bis in den Herbst hinein in voller Blüte. Vor allem im Herbst eignen sich Ziergräser gut, um das triste Grau optisch etwas aufzupeppen, da sie je nach Art eine Laubfärbung wie viele Baumarten aufweisen.

Die Auswahl ist vielseitig: Vom Blauschwingel und Chinaschilf über japanisches Blutgras bis hin zu Pampasgras, Pfeifengras oder Rutenhirse – der farblichen Variation ist fast keine Grenzen gesetzt. Egal ob tiefes Rot, strahlendes Gelb, silbrig-schimmerndes Blau oder Grün mit hellen Akzenten – bei Ziergräsern als Herbstpflanzen ist für jeden Geschmack etwas dabei.
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Bienenfutter im Herbst: Fette Henne
Wer etwas für den Artenschutz und besonders für die Bienen tun will, kommt fast nicht darum herum Fette Henne zu pflanzen. Diese dickblattige Sedumpflanze blüht von Juni bis Oktober und es gibt sie in verschiedenen wunderschönen Färbungen (gelb, rosa, rot, weiß). Fette Henne wächst kriechend oder buschig und wird bis zu 60cm hoch. Bei Bienen ist diese Pflanze besonders beliebt. Sie ist sehr pflegeleicht und unkompliziert. Die Blüten kann man auch sehr gut als Schnittblume in Vasen stellen. Im Frühling vor dem austreiben schneidet man die verwelkten und trockenen Blütenstände ab und so treibt sie wieder schön aus. Die Samenstände sind im Winter sehr dekorativ.
In Kombination mit Ziergräsern und Stauden mit aufrechten, länglichen Blütenständen sieht Fette Henne besonders schön aus.

Extravaganz unter den Herbstpflanzen: Herbst-Krokusse
Krokusse kennt jeder – allerdings in der Regel nur die Artgenossen, die man im Frühjahr auf Wiesen und Feldern oder auch im heimischen Garten bewundern kann. Ein Herbst-Krokus wird jedoch erst im Hochsommer gepflanzt und blüht je nach Art von August bis November. Als besonders schöne Arten sind der Pracht-Krokus, der Rosen-Herbst-Krokus oder der Safran-Krokus zu nennen. Letzterer eignet sich für einen Steingarten, in dem er vor Sonneneinstrahlung und zuviel Nässe geschützt ist. Diese Art ist besonders wertvoll, schließlich bildet sie das kostbare, namensgebende Gewürz Safran aus. Die Farbpracht reicht bei diesen Arten von Weiß über helles und dunkles Violett.

Herbstpflanze mit geistiger Herkunft: Der Mönchspfeffer
Früher von Mönchen als Gewürz und Hilfsmittel zur Einhaltung des Zölibats verwendet, heute ein Highlight in jedem herbstlichen Garten. In Rispen angeordnet, bildet der Mönchspfeffer erst in den Herbstmonaten um September und Oktober große, hellviolette Blüten. Die Blätter, die stark denen von Hanfpflanzen ähneln, verströmen einen betörenden Duft. Der Mönchspfeffer sollte dabei genügend Platz nach oben bekommen, da er bis zu drei Meter in die Höhe wachsen kann.

Pflanzenfreude auch im Winter: Diese Drei sorgen für Frühlingsgefühle
Wer auch in den Wintermonaten nicht auf eine Blütenpracht im Garten verzichten möchte, kann wiederum auf Helleborus-Stauden zurückgreifen. Bekannte Vertreter sind beispielsweise die Christrose, die zur Weihnachtszeit mit ihren weißen Blüten zu begeistern weiß und die Lenzrosen, die ab Februar ihre farbige Blütenpracht zur Schau tragen. Die Pflanzenart Helleborus ist einfach zu handhaben, sorgt eigenständig für ihre Vermehrung und benötigt nicht einmal einen hellen Standort, halbschattige Plätze sind absolut ausreichend.
Ebenfalls sehr pflegeleicht ist der echte Jasmin, der zwischen Januar und April gelbe Blütenstände ausbildet. Im Falle eines milden Winters kann er bereits sogar ab Weihnachten mit den Helleborus-Stauden um die Wette blühen. Allgemein bekannt und auch bei Kindern sehr beliebt sind die ersten Frühlingsboten – Schneeglöckchen strecken bereits ab Januar ihre glockenförmigen, weißen Blüten in den Himmel. In den Herbstmonaten September und Oktober sollte man sie an einem sonnigen oder halbschattigen Platz im Garten pflanzen.

Um die Vermehrung in den Folgejahren muss man sich nicht mehr kümmern, dies erledigt die Pflanze eigenständig, weshalb es ausreicht, wenige Exemplare einzupflanzen. Jedoch sollte man mit Schneeglöckchen generell vorsichtig sein – Achtung giftig!
FAQs: Diese Pflanzen verschönern den Garten im Herbst und Winter
Welche Garten Pflanzen eignen sich im Herbst und Winter?
Diese Pflanzen eignen sich nicht nur im Herbst, sondern sehen auch im Winter noch sehr schön aus:
▪ Heide / Besenheide
▪ Herbstaster
▪ Chrysanthemen
▪ Alpenveilchen
▪ Bergenie
▪ Bleiwurz
▪ Fetthenne
▪ Scheinbeere
Was sind Winterpflanzen?
Diese Pflanzen sind winterhart oder bedingt winterhart:
▪ Salbei
▪ Minze
▪ Thymian
▪ Obstbäume
▪ einige Gräser wie Segge- und Chinaschilfsorten
verschiedene Stauden und Blumen wie:
▪ Herbst-Anemonen
▪ Purpurglöckchen
▪ Christrosen
▪ Kriechender Günsel
▪ Winterveilchen
▪ Primeln
Weitere Infos zu Gartenpflanzen im Herbst und Winter