Du hast dir einen Schneideplotter zugelegt, traust dich aber nicht gleich loszulegen? Hier möchte ich dir zeigen, wie die ersten Schritte der Textilveredelung mit dem Hobbyplotter gehen und im gleichen Zug dazu ermutigen, es einfach einmal auszuprobieren!
Du willst nicht viel lesen?
- Für die Vorbereitung brauchst du das kostenlose Programm Silhouette-Studio
- Benutze hochwertige Folien um Schäden zu vermeiden
- Schneide die Folie am besten mit einem Automatikmesser. Silhouette-Studio zeigt dir dabei die zuschneidenden Linien an.
- Flex- und Flockfolien müssen immer gespiegelt werden, da sie umgedreht auf das Textil gebügelt werden
- Presse das Textil kurz vor um Feuchtigkeit zu entziehen
Leider liefern die Hersteller bei den Schneideplottern oft keine gute Anleitung mit. Vielen (mich miteingeschlossen) geht es dann zuerst so, dass man nichts falsch oder kaputt machen möchte und der neue Plotter verstaubt erstmal im Karton. Der Gedanke ist, dass man sich damit befasst, wenn man mehr Zeit hat. Vielleicht erkennst du dich ja darin wieder. Aber ich kann nur sagen: Trau dich! Durchs Ausprobieren wirst du lernen und es macht so viel Spaß. Ich möchte dir hier in diesem Artikel zeigen, wie man eine Flex- oder Flockfolie ganz einfach schneiden und aufs Textil bringen kann.
Was brauche ich für die Textilveredelung mit dem Plotter?
- Plotter mit Automatikmesser
- PC mit dem kostenlosen Programm Silhouette Studio
- Schneidematte (Standard/ mittlere Klebekraft)
- Flexfolie oder Flockfolie in der gewünschten Farbe
- Transferpresse (zur Not auch ein Bügeleisen und eine feste Unterlage z.B. großes Holzbrett
- Entgitterwerkzeug: Entgitterhaken (Hook), evtl. Pinzette
- evtl. Ausgleichskissen für die Transferpresse und hitzebeständiges Klebeband zum Fixieren
- glattes Backpapier ohne Struktur oder eine Teflonfolie
Die Folien lassen sich damit einfach sehr viel leichter und gleichmäßiger auf die Textilien übertragen und verbessern die Haltbarkeit des Plots.
Schritt 1: Vorbereitungen am Silhouette Cameo
- Packe deinen Plotter aus und baue ihn zusammen. Entferne alle Klebebänder und Schaumstoff, stecke das Netzteil ein und schon kann es los gehen. Nun kannst du deinen Plotter einschalten und über den Touchscreen die Sprache einstellen.
- Jetzt solltest du deinen Plotter registrieren und ein Konto bei Silhouette anlegen. Hier: https://www.silhouetteamerica.com/setup kannst du kostenlos ein Konto anlegen und deine Seriennummer eingeben, welche sich auf dem Karton der Maschine befindet.
- Hier lädst du jetzt die Silhouette Software herunter:
https://www.silhouetteamerica.com/software
Die kostenfreie Basisversion von Silhouette Studio kannst du sogar auch vor dem Kauf des Plotters installieren und schon etwas üben. Version 4.1.206 ist momentan die stabilste Version, bei den neueren gibt es hin und wieder noch Fehler. - Jetzt solltest du noch überprüfen, ob die Firmware deines Plotters auf dem aktuellen Stand ist. Dies kann man ganz einfach in der Studio-Software auf dem Tab „Senden“ überprüfen. Wenn die Firmware nicht aktuell ist, zeigt es das unten an. In dem Fall kannst du sie Firmware mit einem KLick aktualisieren.
- Am besten kaufst du hochwertige Folien und keine billigen No-Name-Alternativen. Mit billigen Folien solltest du vorsichtig sein, denn mit diesen kann so einiges schiefgehen. Beispielsweise kann die Folie nicht richtig geschnitten werden, sich nicht wirklich lösen oder die Matte beschädigen. Es lohnt sich also ein bisschen mehr zu investieren. Hier empfehle ich bei diesen Anbieter zu bleiben:
Plottermarie
Kreativmanufaktur Bayern
HappyFabric
- Am besten kaufst du hochwertige Folien und keine billigen No-Name-Alternativen. Mit billigen Folien solltest du vorsichtig sein, denn mit diesen kann so einiges schiefgehen. Beispielsweise kann die Folie nicht richtig geschnitten werden, sich nicht wirklich lösen oder die Matte beschädigen. Es lohnt sich also ein bisschen mehr zu investieren. Hier empfehle ich bei diesen Anbieter zu bleiben:
Die Folien sind dann meist von den Herstellern: Siser, STAHLS, Poli-Flex (Poli-Tape) und Chemica.
Schritt 2: Silhouette Cameo Schneideplotter
Um mit dem Schneideplotter zu arbeiten, solltest du mit Grafiken und Bildbearbeitungsprogrammen zurecht kommen und ein Gewisses Interesse dafür mitbringen Programme zu lernen und auszuprobieren. In unserem Fall mit dem Silhouette-Studio. In diesem Video werden die Grundlagen der Studio-Basisversion ganz gut erklärt und gezeigt:
- Am Anfang solltest du vielleicht mit einer ganz einfachen Datei oder nur einer Schrift beginnen. Hier kann man auch kostenlose, voreingestellte Plotter-Dateien herunterladen.
Mit anfängertauglichen Dateien hast du schneller ein Erfolgserlebnis und die Wahrscheinlichkeit das bei der Textilveredelung alles klappt steigt. Die Vorlage sollte also möglichst einfarbig sein, nicht zu filigran und möglichst auch nicht zu viele Innenflächen haben. Das macht das Entgittern schwerer und zeitaufwändiger, was zu Frust führen kann. Denk immer daran, du fängst gerade erst an, Zeit für aufwendige , filigrane Projekte ist später immer noch. - Bereite dir nun deine Datei vor. Auch hier gibt es eine Videoanleitung.
- Als nächstes, nimmst du dir deine Schneidematte zu Hand und entfernst das Schutzpapier. Neue Matten haben eine extrem hohe Klebkraft, die du etwas verringern kannst, indem du die klebende Seite ein paar Mal auf z.B. eine Jeans drückt und abzieht. Wenn die Klebekraft einmal zu schwach wird, kannst du die Matte mit einem nicht permanenten Sprühkleber wieder auffrischen. Dazu musst du die Ränder der Matte aber mit einem Klebeband vor dem Sprühkleber schützen, da sonst die Transportrollen des Plotters die Matte nicht mehr richtig transportieren.
- Jetzt nimmst du deine Thermotransferfolie, zB. die Flexfolie und platzierst sie auf der Matte. Bei der Flex- und auch der Flockfolie ist es so, dass sie mit der glänzenden Seite (Trägerfolie) nach unten auf die Matte geklebt werden. Du schneidest dann quasi nur die Plotterfolie und die Trägerfolie bleibt heil. Wenn du dir unsicher bist, welches die richtige Seite ist, ziehe die Folie an einer Ecke einfach mal ein bisschen ab.
- Das Material sollte falten und blasenfrei auf der Schneidematte sein. Evtl. kannst du dir einen Rakel zur Hilfe nehmen.
Schritt 3: Das Schneiden der Flexfolie
- Setze das Messer ein, dazu öffnest du die Sicherung am Messerhalter und schiebst das Messer bis zum Anschlag nach unten und drückst du die Sicherung wieder rein. Wenn das Messer richtig fest ist, siehst du einen grünen Punkt an der Sicherung.
Das Automatikmesser stellt die Schnitttiefe, wie der Name schon vermuten lässt, automatisch ein. Bei einer Ratschenklinge oder einem CB09 Messer müsstest du die Messertiefe manuell einstellen. Eine Ratschenklinge kannst du dazu einfach in die Vertiefung des Plotters stecken und die Klinge so lange drehen, bis die gewünschte Zahl an der roten Markierung ist. - Gehst du dann im Silhouette Studio auf „Senden“, erscheinen um das Motiv oder die Schrift Linien. Sind diese rot, werden sie geschnitten. Wenn du einzelne Objekte nicht schneiden möchtest, kannst du sie markieren und einfach auf „nicht schneiden“ klicken.
- Unter Material musst du in diesem Fall die Wärmeübertragungsfolie glatt auswählen.
- Bei Werkzeug das Automatikmesser auswählen.
- Die Voreinstellungen von Silhouette bei den Materialien passen meistens ziemlich gut. Um alles zu überprüfen, kannst du nun einen Testschnitt machen, indem du unten rechts auf „Test“ klickst. Dann kannst du die Matte entladen und siehst oben links, dass der Plotter ein kleines Rechteck mit einem kleinen Dreieck darin geschnitten hat. Mit deinen Hook oder der Pinzette versuchst du es nun zu entgittern. Also so, dass du das Rechteck herausnimmst und das Dreieck kleben bleibt. Wenn das gut funktioniert und die Trägerfolie nicht mitgeschnitten wurde, kannst du die Matte wieder laden.
Falls das Dreieck mit abgelöst wurde, passen die Einstellungen nicht optimal. Dann kannst du erst einmal den Anpressdruck etwas erhöhen und nochmal einen Testschnitt machen. Dabei solltest du die Schnitteinstellungen über die Pfeiltasten etwas verstellen, weil der Plotter den Testschnitt sonst ja wieder an derselben Stelle machen würde.
- Wenn die Einstellungen dann stimmen, musst du darauf achten, dass dein Motiv jetzt nicht an einer Stelle von einem Testschnitt liegt, in dem Fall verschiebst du es evtl. nochmal.
- Dann klickst du auf „senden“. Das Programm fragt bei der Materialeinstellung Wärmeübertragungsfolie noch einmal, ob das Objekt gespiegelt gesendet werden soll. Wenn du dies nicht schon vorher gespiegelt hast, klickst du auf „send mirrored“. Dabei solltest du aber beachten, dass das Objekt dann verschoben auf der Folie geschnitten wird, falls Folienrest und kein ganzes DIN A4 Stück verwendet wird.
Auch hier sind evtl. Videoanleitungen wie diese ganz hilfreich.
- Jetzt ist die Schrift oder das Motiv geschnitten und du kannst die Schneidmatte mit „entladen“ auf dem Display wieder entnehmen.
Schritt 4: Die eigentliche Textilveredelung mit dem Plotter und das Aufpressen mit dem Bügeleisen oder der Transferpresse
Jetzt kommt der Teil der Textilveredelung mit dem Plotter, welcher am meisten Spaß macht, da du direkt im Anschluss das tolle Ergebnis siehst!
- Zuerst wird Temperatur und Dauer bei der Textilpresse (nach Angaben des Herstellers) eingestekkt und die Presse aufgeheizt.
- Anschließend kannst du die Folie wieder von der Schneidematte herunterziehen und das Stück der Folie, welche beplottet ist, mit etwas Abstand mit einer Schere abschneiden.
- Mit einer Pinzette oder einem Entgitterhaken (Hook) wird das Motiv vorsichtig entgittert. Das bedeutet, dass du alle Folienteile entfernst, die nicht zum Motiv gehören. Umso mehr Übung man darin hat, desto besser und schneller klappt das. Also erstmal lieber langsam und vorsichtig. Gerade bei kleinen, filigranen Teilen (z.B. einem i-Punkt) kann es sonst passieren, dass du sie von der Trägerfolie mit abziehst, wenn du zu schnell arbeitest. Da das Motiv ja dann auch gespiegelt ist, ist manchmal gar nicht so leicht zu erkennen, was wegmuss und was zum Motiv gehört. Bei größeren Motiven mit vielen Flächen empfiehlt es sich dabei auch immer das Orginalbild zu öffnen und zu schauen, was genau entfernt werden muss.
- Nimm jetzt das Textil zur Hand und presse die Stelle auf die das Motiv gedruckt werden soll erst einmal für ein paar Sekunden vor, um Restfeuchte und die Appretur zu entfernen. Wenn du das machst hält die Folie besser. Noch besser wäre es aber, wenn das Textil vorgewaschen (ohne Weichspüler) und faltenfrei gebügelt ist.
- Wenn du die Folie mit einem Bügeleisen aufpressen möchtest, solltest du möglichst ein Bügeleisen ohne Dampflöcher auf der Sohle und einen harten und hitzebeständigen Untergrund z.B. ein Holzbrett auf dem Fußboden verwenden. Die Dampffunktion beim Bügeln ist dabei unbedingt auszuschalten! Die Temperatur kannst du evtl. mit einem Infrarotthermometer oder Fleischthermometer messen und einstellen. Zwischen die Folie und das Bügeleisen solltest du zudem noch ein glattes Backpapier ohne Struktur oder eine Teflon Folie legen. Anstatt das Bügeleisen hin und her zu bewegen, solltest du dich mit deinem ganzen Gewicht darauf stemmen. Halte die Zeitangeben des Folienherstellers ein oder prüfe immer wieder ob sich die Trägerfolie schon gut ablösen lässt. Wenn die Folie entfernt ist, kannst du auch noch einmal kurz nachpressen (Backpapier nicht vergessen!).
Alternativ:
- Mit der Thermopresse ist das ganze Prozedere viel einfacher und du kannst ohne große Mühen, entspannt aufpressen. Dazu legst du das Motiv mit der durchsichtigen Trägerfolie nach oben an die gewünschte Stelle (evtl. mit einem hitzebeständigen Klebeband fixieren) und darunter das Textil auf die Presse. Wenn eine dicke Naht unter oder in der Nähe der Stelle ist, kannst du auch ein Ausgleichskissen darunter legen, so kannst du einen gleichmäßigen Druck ausüben.
- Dann legst du ein glattes Backpapier oder eine Teflonfolie darüber und schließt die Presse. Wenn die Zeit bei der Presse einstellbar ist, wartest du einfach das Piepsen ab oder du zählts die Sekunfen bzew. stellst dir einen Timer. Nach Ablauf der Zeit kannst du die Presse wieder öffnen.
- Je nach Folie solltest du die Trägerfolie entweder im warmen Zustand oder erst nach dem Abkühlen abziehen. Achte auch hier auf die Herstellerangaben.
- Wenn die Trägerfolie sich nicht ablösen lässt, gibt es zwei Gründe. Entweder hast du zu kurz gepresst oder mit zu wenig Druck. Wiederhole den Vorgang einfach nochmal.
- Hast du die Trägerfolie abgelöst, kannst du erneut das Backpapier darüber legen und noch einmal kurz nachpressen. Wenn die Struktur des Textils durch den Plott sichtbar ist, kannst du dir sicher sein, dass sich der Kleber gut mit dem Stoff verbunden hat.
Pflegehinweise für bedruckte Textilien (Flex/Flock)
Sobald ein Textil mit einer Flex- oder Flockfolie bedruckt wurde, gelten die Pflegehinweise des Textils nicht mehr. Für die Wäsche gilt dann:
- Bevor du das fertige Textil in der Waschmaschine waschen kannst, warte mindestens 24 Stunden ab.
- Auf links waschen und keinen Weichspüler verwenden
- Waschtemperatur beim Hersteller der Folie nachlesen, meistens sind es aber bis zu 60 Grad.
- Nicht in den Trockner
- Textil nicht mit chemischen Mitteln behandeln
- Nicht mangeln (nicht den Stoff strecken)
- Auf links bügeln
Flexfolie plotten: Welche Seite gehört nach oben?
Gerade wenn du noch nicht geübt mit dem Plotter bist, fragst du dich vielleicht, welche Seite der Flexfolie beim Plotten nach oben kommt. Das ist eigentlich ziemlich einfach. Und zwar schneidest du Textilfolien immer von hinten spiegelverkehrt. Die glatte (glänzende), durchsichtige Trägerfolie soll nicht geschnitten werden und hilft dann beim Positionieren der Motive.
Also immer die glänzende Trägerfolie nach unten auf die Schneidematte kleben.
Fachbegriffe beim Plotten / Hobbyplotter Lexikon
Fachbegriffe beim Plotten im Hobbyplotter Lexikon
Bügelfolie | Thermotransferfolien zur Textilveredelung mit dem Plotter. Es gibt sie in unterschiedlichen Varianten: Flexfolie, Flockfolie, Glitzerfolie, Metallicfolie, … Sie wird mit Hitze und Druck auf hitzeresistente Textilien oder Untergründe übertragen. (Und nicht Aufgebügelt) |
DPI | Dots per Inch, meint die Anzahl der Pixel in einem Inch. Die Auflösung des Bildes ist höher, wenn die Pixelzahl größer ist. |
Mit Print & Cut kann man Motive ausdrucken und anschließend mit dem Plotter ausschneiden. Mit dem Silhouette-Plotter druckt man dazu entweder Passermarken aus oder nutzt eine spezielle PixScan Schneidematte. | |
Duplizieren | Ein Objekt nochmals einfügen bzw. verdoppeln. Dazu wird das Objekt markiert und mit der rechten Maustaste kann man anschließend „duplizieren“ auswählen. |
.dxf | Das Drawing Interchange File Format ist ein Dateiformat für Vektorgrafiken. Es ist im Silhouette Studio das Standard-Format zum Öffnen von fremden Dateien. |
Einfarbiges Plotten | Ein Plott, welcher nur aus einer Farbe besteht |
Entgittern | Nach dem Plotten wird die Folie, die nicht zum Motiv gehört, also überschüssig ist, mit Pinzetten, Entgitterhaken (Hook) oder anderen Werkzeugen von der durchsichtigen Trägerfolie entfernt. Entgittern geht nur in Handarbeit und ist nicht maschinell möglich. |
.eps | Encapsulated Postscript-Datei – Eine Grafikdatei, die verlustfrei ist und Rastergrafik-, Objekt- und Seperationsdaten enthält. Auch Schriften können eingebunden sein. |
Flockfolie | Beflockte Thermotransferfolie – Flockfolien haben eine samtige Oberfläche und sind mit 0,5 mm relativ dick. Für filigrane Motive ist sie nicht geeignet. |
Flexfolie | Dünne und elastische Thermotransferfolie – Die Oberfläche ist glatt, glänzend oder matt. Flexfolie ist sehr gut für filigrane Objekte geeignet und hat eine tolle Farbbrillanz. |
Gruppieren | Gruppieren ist das Zusammenfassen von mehreren Objekten, zu einem Objekt. Man markiert beliebig viele Objekte und kann dann mit der rechten Maustaste „gruppieren“ auswählen. |
Inkscape | Professionelles, kostenloses Programm zum Bearbeiten und Erstellen von Vektorgrafiken. Hier kann man .svg Dateien in .dxf exportieren und umgekehrt. |
Mehrfarbiges Plotten | Ein Plott der aus mehreren Farben besteht. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten, denn einerseits können Folien auch übereinander gepresst werden (solange es nicht zu viele Schichten sind), andererseits kann man die überlappenden Flächen auch aussparen und mit oder ohne schwarze Konturen plotten. |
Messer | In den Plotter können unterschiedliche Messer zum Schneiden von Folien, Papier, Karton oder anderen Materialien eingesetzt werden. Neben dem Automatikmesser gibt es auch die Ratschenklinge und das CB09-Messer. |
Messereinstellungen | Das Messer wird, je nach Material, individuell eingestellt. Dabei können die Tiefe, Geschwindigkeit und der Anpressdruck individuell eingestellt werden, unterschiedlich viele Durchgänge gemacht werden und bei Papier auch die Ecken leicht überschnitten werden. Mit einem Testschnitt kann man die Einstellungen selbst überprüfen und sich herantasten. Vom Gerätehersteller gibt es aber schon Empfehlungen für unterschiedliche Materialien. |
Offset | Mit der Funktion Offset kann man einen versetzten Rahmen um ein Element herum erstellen. Damit kann man ein Element z.B. besser vom Hintergrund absetzen. |
Pressen | Thermotransferfolien werden mit viel Druck und hoher Temperatur auf ein Textil gepresst, bis sich der Kleber der Folie mit den Fasern des Textils verbindet. Dies kann beispielsweise mit einer Transferpresse oder Thermopresse gemacht werden. |
PixScan | Eine spezielle PixScan Matte hat schon aufgedruckte Passermarken. Damit kann man z.B. Folienreste verwerten, oder ein Bild auf einem Stoff direkt ausschneiden lassen. Hier gibt es ein tolles Video dazu. |
Print&Cut | Identisch mit „Drucken“ |
Schneidematte | Eine Schneidematte ist eine klebende Matte, auf der die Materialien befestigt werden, um sie dann zu schneiden. Es gibt Matten mit unterschiedlich starker Klebekraft. |
Schablonen | Es gibt spezielles Schablonenmaterial, das man mit dem Hobbyplotter zu einer Schablone schneiden kann, um mit dieser eine Form auf ein Material zu übertragen. |
Silhouette Studio® | Die kostenlose Software von Silhouette zum Erstellen und Bearbeiten von Dateien. Von hier aus werden die Dateien dann auch an den Plotter gesendet. |
Silhouette Studio® Designer-Edition | Erstes kostenpflichtiges Upgrade der Silhouette Software, welche mehr Dateiformate öffnen kann und einige zusätzliche Funktionen zum Bearbeiten und Erstellen von Dateien bietet. |
Silhouette Studio® Business-Edition | Ein weiteres kostenpflichtiges Update der Silhouette Studio Software, welches auch eps Dateien öffnen und auch exportieren kann und über zusätzliche Funktionen wie z.B. das Erstellen von Entgitterlinien verfügt. |
Spiegeln | Beim Plotten von Thermotransferfolien müssen die Texte und Motive immer gespiegelt werden, da man sie von der Rückseite schneidet. Der Befehl heißt „horizontales Spiegeln“. |
Stifte | Statt eines Messers kann man auch Stifte in einen Stifthalter des Plotters einsetzen und damit auf Papier oder Stoff zeichnen. |
Strasssteine | Mit einem speziellen Schablonenmaterial für Strasssteine kann man eine Schablone erstellen, um die Strasssteine ganz einfach anordnen zu können. |
.svg | Scalable Vector Graphics – Eine Vektorgrafik-Datei, welche ab der Design-Edition geöffnet werden kann. |
Trägerfolie | Thermotransferfolien sind alle auf einer Trägerfolie. Sie ist durchsichtig und wird nach dem Aufpressen abgezogen. Es wird keine weitere Transferfolie wie beim Plotten mit Vinylfolien benötigt. |
Testschnitt | Einen Testschnitt macht man, um die Messereinstellungen zu überprüfen. |
Vektordatei | Vektordateien werden in der Grafik- und Druckbranche verwendet. Sie bestehen aus Linien, die sich verlustfrei in der Größe verändern lassen. Mit diesen Dateien arbeiten alle Schneidplotter. |
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Textilveredelung mit dem Plotter: Silhouette Cameo
Flexfolie plotten: Welche Seite oben?
Wenn man Flexfolie plotten möchte, muss man die Folie mit der glänzenden, glatten und durchsichtigen Trägerfolie nach unten auf die Schneidematte kleben. Anschließend plottet man das Motiv dann gespiegelt.
Textil vor dem Plotten waschen oder nicht?
Wenn man ein Textil für sich selbst plottet, würde ich es immer vor dem Plotten schon ohne Weichspüler einmal waschen und faltenfrei bügeln. Wenn man es verschenken möchte, ist das eher blöd. In diesem Fall ist das Vorpressen des Textils aber besonders wichtig, um die Appretur zu entfernen. Eine Appretur ist eine Behandlung von Stoffen, Textilien, Garnen, Fasern, …, um sie zu veredeln bzw. ihnen ein besonderes Aussehen oder eine Eigenschaft zu geben. (Oberflächenstrukturen, Steifheit, Weichheit, Glanz, Dichte, Glätte, Geschmeidigkeit, aber auch wasserabweisende, antistatische, flammhemmende oder antimikrobielle Ausrüstungen)
Durch das Vorpressen wird also die Haltbarkeit des Plots erhöht.
Warum hält die Flexfolie nicht?
Wenn die Flexfolie nicht richtig hält, sich also nicht mit dem Textil verbunden hat, kann das folgende Ursachen haben:
- Flexfolie war falsch herum auf dem Textil (die glänzende Trägerfolie kommt beim Plotten nach unten und das Motiv wird gespiegelt geschnitten). Der Kleber der Folie ist auf der Oberseite der Folie und verbindet sich dann mit Hitze mit dem Textil.
- Die Herstellerangaben zum Aufpressen der Folie wurden nicht beachtet. Also falsche Temperatur, zu kurze Anpress-Dauer oder zu wenig Druck (passiert ganz häufig mit dem Bügeleisen). Wenn mit einem Bügeleisen aufgepresst werden soll, muss man sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf das Bügeleisen stemmen. Viel leichter klappt das mit der Transferpresse.
- Es wurde eine minderwertige oder alte Folie verwendet
- Das Textil hat eine Appretur oder es wurde mit Weichspüler gewaschen.