Du überlegst dir in Smart Home Geräte zu investieren, um deinen Alltag einfacher, effizienter und automatisierter zu gestalten? Dann bist du hier genau richtig! Hier findest du alles Wichtige, dass du zu Smart Home Systemen und besonders deren Steuereinheiten, Smart Home Hubs genannt, wissen musst. Hier werden dir die verschiedenen Marktführer von Smart Home Hubs vorgestellt und es wird geklärt, was die Unterschiede zwischen Z-Wave, Zigbee und Co. sind!
Inhalt
Was ist ein Smart Home System
Die generelle Definition eines Smart Home Systems ist der Zusammenschluss mehrerer Smart Home Geräte, welche oftmals über eine App oder eine zentrale Steuereinheit, dem sogenannten Hub, gesteuert werden. Es gibt allerdings keine konkrete Anzahl, ab wie vielen Geräten es zu einem System wird, sondern kommt es hier auf die Kommunikation und Integration der verschiedenen Geräte an.
Die Hersteller bieten oft unterschiedliche Smart Home Systeme an, die in der Regel kompatibel zu anderen Produkten und Apps des jeweiligen Herstellers sind. Möchte man aber herstellerübergreifende Kompatibilität, ist man entweder auf Kooperationen des Herstellers angewiesen oder man achtet auf die Normen in Kommunikationsprotokollen. Verwendet man bspw. Z-Wave Geräte, so sind diese normalerweise herstellerübergreifend miteinander kompatibel. Dazu später mehr.
Ein wichtiger Bestandteil eines großen Smart Home Systems ist immer das primäre Smart Home Hub. Es dient als Schaltzentrale und Ankerpunkt für alle gekoppelten Geräte und kann von der entsprechenden App, bzw. einem entsprechenden Interface am Computer gesteuert werden. An dem Smart Home Hub sind nodmalerweise auch komplexe Routinen, Szenen und Bedingungen möglich und je nach Anbieter sind auch eigene Scripte, beispielsweise LUA Scripte, möglich.
Ein sekundärer Hub wäre z.B. das Philips Hue, welches ausschließlich Beleuchtungen reguliert und steuerbar macht. Dieser Hub kann dann in einen primären Hub wie z.B. das Smart Things Hub integriert werden, sodass man auch darüber auf die Steuerung der Beleuchtung zugreifen und daraus Szenen und Routinen kreieren kann. Die Einschränkung bei einem Sekundär-Hub ist die begrenzte Auswahl an Smart Home Geräten und Hubs die integrierbar sind, in diesem Fall bei dem Philips Hue können eben nur Smart Home Lichtelemente eingelernt werden.
Die Preisklassen der einzelnen Hubs variieren teilweise sehr stark, da es Optionen mit leistungsstärkerer Hardware gibt, welche für die lokale Schaltung deutlich besser sind. Preisgünstigere Optionen gibt es aber auch, diese bringen entweder einen Cloudservice mit sich oder sind schlicht leistungsärmer.
Eine Kommunikation der Geräte ist aber auch ohne Hub teilweise möglich, besonders wenn man sich Wi-Fi Smart Home Geräte anschaut. Die meisten Geräte in dieser Kategorie sind für kleinere, unkompliziertere Anwendungsbereiche ausgelegt und sind meist cloudbasiert nur von einer entsprechenden App abhängig. Für Einsteiger, die Routinen schlicht halten wollen oder nur spezielle Anwendungsbereiche abdecken möchten, eine preiswerte Alternative!
Smart Home Hubs (Systeme) verschiedener Anbieter im Detail!
Smart Things Hub (von Aeotec)
Das Smart Things Hub bietet wahrscheinlich die umfangreichste Liste an kompatiblen Smart Home Geräten. Dank der App- und Softwareentwicklung durch Samsung, sind diese auch Spitzenreiter was Benutzeroberfläche und Bedienungsfreundlichkeit angeht.
Integrierbar ist das Aeotec Hub mit Z-Wave, WLAN und Zigbee (3.0) Geräten, inklusive Sprachsteuerung durch Alexa und Google Sprachassistent. Matter, bzw. Thread wird der Aeotec Smart Things Hub in Zukunft auch unterstützen!
Smart Home Geräte mit der Zertifizierung „works with Smart Things“ sind hier zu 100 % integrierbar.
Unterstützt wird das Ganze von der Samsung Smart Things App, der Samsung Smart Things Edge (für lokale Nutzung) und der Samsung Connect App.
Vor- und Nachteile
- Sehr gute Kompatibilität
- Matter kompatibel
- Preiswert
- Komplexe Routinen, Szenen und Bedingungen auch mit markenfremden Geräten
- Insights
- Amazon-Anbindung nur begrenzt möglich
- Desktop Interface und Bedienung unoptimiert
- Funktionseinbußen bei spezifischeren Geräten
FIBARO Home Center (3)
Das FIBARO Home Center 3 ist Teil der Komplettlösung für Smart Homes bei dem Anbieter FIBARO. Es unterstützt mittlerweile Z-Wave, Zigbee und BLE, was eine problemlose Integration der meisten Smart Home Geräte gewährleistet.
Mit Partnerunternehmen wie Philips, Bosch, Apple (HomeKit) und Samsung (Smart Things) ist, abseits der FIBARO eigenen Produkte, für ein großes Spektrum an Smart Home Unterstützung gesorgt.
Verbaut ist hier ein Quad-core Arm Cortex A53 1,2 GHz Prozessor mit 2 GB RAM und 8 GB eMMC SSD und das FIBARO Home Center 3 bietet zu einer Ethernet-Anbindung auch eine WLAN Option.
Das Home Center kommt mit der Yubii App.
Vor- und Nachteile
- Lokale Speicherung, Cloud-unabhängig
- Z-Wave, Zigbee und BLE kompatibel
- Komplexe Routinen und Szenen (auch LUA Scripts)
- Gutes Webinterface
- Leistungsstark für den Dauerbetrieb
- Hoher Preis
- Keine Angaben zur Matter Unterstützung
Homee Smart Home Hub
Als erste modulare Alternative der Smart Home Hubs, ist der Homee Smart Home Hub individuell per Bausteinprinzip erweiterbar. So gibt es einerseits den „Braincube“, die Schaltzentrale für die Smart Home Prozesse und andererseits Module, welche z.B. die Kommunikation zu Z-Wave ermöglichen und einfach auf den Braincube gesteckt werden können.
Der Homee Hub ist auf eine konstante Wi-Fi Verbindung angewiesen, basiert aber auf lokaler Datenspeicherung und Datenverarbeitung. Er bietet außerdem alle gängigen Sprachsteuerungsassistenten (Alexa, Google Home, Siri Shortcuts)
Der Hub kommt mit der passenden Homee App.
Besonders ist hier, dass es auch ein Modul für Enocean gibt. Enocean ist für energieeffiziente, nicht interferierende Sensoren und batterielose Schalter bekannt. Sie verwenden für diese ein sogenanntes Energy Harvesting System (Energie aus der Umgebung, ohne wirkliche Stromquelle).
Vor- und Nachteile
- Kompakte Größe
- Z-Wave, Zigbee, … modular erweiterbar
- Lokale Datensicherung
- Gutes Webinterface
- Unterstützung von Sprachsteuerung
- Nur mit Internetverbindung nutzbar
- Beschränkt auf die Kompatibilitätsliste
- Bei vielen Geräten (mit versch. Kommunikationsprotokollen) deutlich teurer als Alternativen
- Probleme bei der Kommunikation mit Sekundär-Hubs (besonders dem Philips Hue)
Apple TV 4K (Apple HomeKit)
Der Apple TV 4K ist eigentlich ein Streaming-Gerät, agiert aber im Apple HomeKit Ökosystem auch als Smart Home Hub. Kompatibel ist der Apple TV ausschließlich mit „Apple HomeKit“ zertifizierten Produkten, allerdings anbindbar ist er auch an Sprachassistenten wie Alexa und Google.
Als einer der wenigen Apple Produkte bietet er einen Ethernet-Anschluss, für konstante Internetverbindung an. Als Apple HomeKit Hub bietet der TV 4K keine Z-Wave oder Zigbee Unterstützung und funktioniert auf Basis von WLAN und Bluetooth. Mit dem Apple TV 4K bekommt man aber ab der dritten Generation eine Thread-Unterstützung, wodurch zukünftig auch Matter Smart Home Geräte integrierbar werden!
Vor- und Nachteile
- Eines der besten Interfaces (Apple)
- Sehr einfache Steuerung mithilfe von Apple Produkte
- Auch als Streaming Gerät benutzbar
- Lokale Datensicherung und Verarbeitung
- Matter kompatibel
- Apple Qualität
- Siri Sprachsteuerung
- Begrenzte Produktauswahl
- Als Hub-Alternative recht teuer
- Keine Z-Wave/ Zigbee Unterstützung
Aqara Hub M2
Das Quara Hub M2 ist eines der Preiswertesten Zigbee 3.0 Hubs auf dem Markt. Es funktioniert mit Apple HomeKit, Alexa und Google Assistent. Das Aquara Smart Home Hub bringt auch eine Infrarotsteuerung (als Fernbedienungsersatz) und einen eingebauten Lautsprecher mit sich. Letzteres kann man sogar als Alarmanlage in seine Routinen integrieren.
Unterstützt werden hier bis zu 128 Smart Home Geräte, allerdings benötigt man ab 32 Geräten mindestens ein an Strom gebundenes Gerät, welches eine Repeater-Funktion erfüllen kann.
Das Aqara Hub M2 kommt mit eigener Aqara App, lässt sich aber auch mit der Apple HomeKit App bedienen!
Vor- und Nachteile
- Preis-Leistung ist sehr gut
- Integrierter Lautsprecher
- 360° Infrarot Steuerung
- Apple HomeKit fähig
- Sprachassistenten (hauptsächlich Siri)
- Kein Z-Wave
- Keine Angaben zu Matter
- Begrenzte Möglichkeiten mit Alexa und Google Assistent
- IR-Steuerung nicht bei HomeKit verfügbar
Google Nest Hub (2)
Das Google Nest Hub 2, Konkurrenzprodukt zu dem Amazon Echo Show, kommt mit einem 7-Zoll-Display, integriertem Bewegungssensor, Google Sprachassistenten und der Google Nest Smart Home Produktreihe als kompatible Geräte von Google selbst. Außerdem genießt man alle Vorteile der Multimedia Benutzeroberfläche, ähnlich zu einem Tablet.
Vor Kurzem hat Google angekündigt, dass sie das Smart Home System für ihre Nest-Produkte, besonders für das Smart Home Interface, stark verbessern wollen. So ist es aktuell fast nicht möglich, ansatzweise komplexe Routinen oder Szenen aufzusetzen. Unterstütze Geräte, mit voller Funktionalität, sind auch eher eine Seltenheit. Die Verbesserungen sollen laut Google unabhängig von der Matter-Bewegung stattfinden und unter anderem auch komplexe Routinen, Scripts möglich machen.
Vor- und Nachteile
- Sehr guter Sprachassistent
- Gute Bedienbarkeit
- Multimedia Display
- Günstig
- Matter-Partner
- Starke Kompatibilitätseinschränkungen
- Ernüchternde Routinen-Optionen
- Vergleichbar wenig Produkte der Marke Nest
Amazon Echo Show 10 (3te Generation)
Deutlich teurer und mit neuer Form, kommt das neue Echo Show 10 in die dritte Generation. Diesmal orientiert sich aber an der Echo-4 Reihe, da hier auch ein Zigbee Hub integriert ist. Mit diesem, sind Zigbee Smart Home Geräte in der Amazon-eigenen App steuerbar und lassen sich in simple Routinen einbauen.
Da der Echo Show ein Amazon Produkt ist, gibt es hier auch für kompatibele Geräte i.d.R. immer eine Alexa-Anbindung und Steuermöglichkeiten. Wie die anderen Amazon Geräte der Echo Show Reihe, bietet der Echo Show 10 ein 10,1 Zoll Multimedia Display, womit man Filme, Fotos, Musik und vieles mehr unternehmen kann. Neu an dem Modell der dritten Generation ist aber die Bewegungsfunktion, diese ist motorgesteuert und kann sich bei z.B. einem Videoanruf an die Bewegung des Nutzers anpassen, damit man immer zu dem Display gerichtet ist.
Vor- und Nachteile
- Breites Spektrum an Amazon Skills
- Zigbee Hub integriert
- Bildschirm auch für andere Anwendungen
- Amazon als Matter-Partner
- Kamera
- Begrenzte Google Features (z.B. YouTube)
- Als Hub: schlechte Preis-Leistung
- Wenig Routinen- und Szenen-Einstellungsmöglichkeiten
- Funktionseinbußen bei vielen Geräten
- Begrenzte Kompatibilität mit Smart Home Geräten
Philips Hue
Das Philips Hue ist die beliebteste Smart Home Lichtsteuerung auf dem deutschen Markt. Auch wenn es möglich ist, Philips Smart Home Produkte via Bluetooth zu steuern, ermöglicht der Hue Hub deutlich mehr Einstellungen und Einbindungen. Der Philips Hue Hub sorgt außerdem dafür, das man seine Geräte unterwegs bedienen kann und nicht mehr auf die Reichweite des Handy-Bluetooth angewiesen ist.
Es vereint einfache Bedienungsmöglichkeiten mit umfangreicher Konnektivität zu anderen Hubs.
Hauptnutzen bekommt man bei dem Philips Hue aber bei der Verwendung eines weiteren, primären Hubs, da man mithilfe eines übergeordneten Hubs mehr Möglichkeiten zur Integration in verschiedenen Routinen mit anderen Smart Home Gerätetypen hat.
Vor- und Nachteile
- Sehr gute Kompatibilität zu anderen Smart Home Hubs
- Intuitive, einfache Einrichtung und Bedienung
- Viele Optionen für „simple“ Leuchten
- Zigbee kompatibel
- Matter-Partner
- Unabhängige Nutzungsmöglichkeiten (als Hub selbst)
- Gute App und App-Anbindung
- Sprachsteuerungsoptionen
- Eher als Sekundär-Hub geeignet
- Recht teuer nur für die Steuerung von Leuchtmitteln
TADO
TADO bietet WLAN-Lösungen für Smart Home Heizkörperthermostate an. Diese werden über die TADO-eigene Bridge an dem WLAN-Router gesteuert, wodurch man via Internet seine Heizung unterwegs steuern kann.
Geofencing, d.h. dass der Nutzerstandort wird mit einbezogen, zählt auch zu den Features der TADO Smart Home Lösung. Außerdem ist eine eigene „offene Fenster“-Funktion mit dabei, die unabhängig von anderen Geräten erkennen kann, ob gerade gelüftet wird.
Zu diesen Features gibt es Push-Benachrichtigungen auf das Handy inklusive, wer aber eine automatische Heizungsregulation in dessen Folge wünscht, muss auf das Abomodell von TADO zurückgreifen (2,50 € mtl.).
Die Smarten Heizkörperthermostate sind hier batteriebetrieben und das Ganze wird über die TADO App gesteuert.
Vor- und Nachteile
- Übersichtliche und gut entwickelte App
- Gute Konnektivität zu anderen Smart Home Hubs
- Anbindung an Amazon Alexa
- Temperaturerkennung am Heizkörper selbst, Raumtemperatur fällt generell niedriger aus (Offset möglich)
- WLAN-Anbindung benötigt
- Abomodell für exklusive Features
- Eher als Sekundär-Hub im Gebrauch
Bosch Smart Home Controller (2)
Mit dem Bosch Smart Home Controller 2 ist es möglich, die Bosch Smart Home Geräte zu steuern, integrieren und sich damit den Alltag smarter zu gestalten. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch setzt seit einigen Jahren immer mehr Ressourcen in die Smart Home Produkte. So wächst ihr Sortiment stetig, mit Einhaltung der Bosch Qualitätsstandards.
Mit Partnern wie Amazon Alexa, Google Home und Apple HomeKit legt der Smart Home Controller eine solide Basis an Auswahl für den Smart Home Bedarf. Es ist aber klar, dass Bosch Partner von Matter ist und somit werden, auch rückwirkend, alle Bosch Controller Matter-fähig.
Vor- und Nachteile
- Bosch Qualität
- Amazon Alexa, Google Home und Apple HomeKit verfügbar
- Option zur ausschließlich lokalen Bedienung
- Matter fähig (auch rückwirkend)
- Sehr begrenzte Smart Home Geräte verfügbar
- Mageres Smart Home Sortiment bei Bosch
- Keine Z-Wave Unterstützung
- Kompatiblere Alternativen in der Preisklasse
- Begrenzte Möglichkeiten für Szenen und Routinen
Eve Smart Home Geräte
Der deutsche Hersteller Eve bietet ein Sortiment an Smart Home Geräten an (hier: das Smart Home Heizkörperthermostat). Diese Geräte kommen mit Apple HomeKit Kompatibilität sowie Thread. Als einer der Spitzen im Bereich Matter-Bewegung, macht Eve schon vorab klar, dass alle Eve Smart Home Geräte Matter unterstützen werden.
Auch wenn Eve selbst keine Smart Home Hubs anbieten, ist es dank Apple HomeKit immer noch möglich, die Geräte ohne Hub einzurichten und zu konfigurieren (via iPhone).
Die Smart Home Geräte von Eve kommen zusammen mit einer Eve-App oder lassen sich direkt in die Apple HomeKit App integrieren.
Vor- und Nachteile
- Super Kompatibilität
- Kein Cloudservice
- Unterstützung mehrerer Kommunikationsprotokolle (auch gleichzeitig)
- Mit unter den ersten Matter-fähigen Produktreihen
- Beste Wahl für das Apple HomeKit
- Auch ohne Hub via iPhone steuerbar
- Übersichtliche Produktauswahl
- Keine markeneigenen Smart Home Hubs
- Überschneidungen im Sortiment mit den Hub-Anbietern
Weitere Eve Produkte:
Kommunikationsprotokolle der Smart Home Systeme
Z-Wave
Z-Wave ist eines der beliebtesten Protokolle, da dieses auf einer anderen Frequenz als die gängigen 2,4 GHz mit den Smart Home Geräten kommuniziert. Dies sorgt dafür, dass es unabhängig von der Auslastung, nicht zu Störungen im WLAN-Netz kommen kann.
Alle Smart Home Gerätehersteller, die Z-Wave unterstützen, müssen das Produkt erst einmal von Z-Wave selbst prüfen lassen, um den technischen Anforderungen zu entsprechen. Leider spiegelt sich das auch im Preis wider, denn Z-Wave Smart Home Gerät sind in der Regel teurer als die Alternativen, bieten aber auch so ziemlich immer eine gewisse Kompatibilität mit anderen Z-Wave Smart Home Geräten, i.d.R. herstellerunabhängig.
Geräte, die Z-Wave zertifiziert sind und gleichzeitig dauerhaft mit Strom versorgt werden (z.B. ein Switch), agieren in dem Z-Wave Funknetz als Repeater!
Ein Repeater sorgt dafür, dass Signale von einem Sender-Gerät nicht nur empfangen werden, sondern zudem nochmals weiter übertragen werden. Somit verstärken diese das Signal und man vergrößert die Reichweite seines Smart Home Sytsems.
Zigbee
Zigbee verwendet dieselbe Frequenz wie das gängige WLAN Netzwerk (2,4 GHz), agiert aber auf einem anderen „Kanal“. Bei Verwendung mehrerer Smart Home Geräten kann das aber dazu führen, dass es zu Interferenzen bei der 2,4 GHz Frequenz kommt und somit das WLAN Netz gestört werden kann.
Man benötigt hier ein „Hub“, der Zigbee Smart Home Geräte unterstützt. Die Bedienung und Kompatibilität bei den Geräten mit Zigbee Protokoll ist vergleichbar mit Z-Wave, jedoch gibt es hier keine einheitlichen Regulierungen und es ist somit nicht gewährleistet, dass es marken- oder produktübergreifende Kompatibilität im Smart Home System gibt.
Zigbee hat bei den Geräten eine ähnliche Repeater Funktionalität wie Z-Wave, d.h. mit Strom versorgte Geräte erhöhen die Reichweite des Hubs und der anderen Geräte. Hier ist es aber so, dass die Repeater-Funktion nicht auf 4 „Hopps“ beschränkt ist.
Wi-Fi
Auch wenn die meisten Wi-Fi Smart Home Anbieter damit werben können, dass die Smart Home Geräte sofort einsatzbereit sind, hat dies trotzdem seine Nachteile. Die meisten Smart Home Systeme in dem Bereich funktionieren mit einem Cloudservice, verbrauchen vergleichsweise viel Strom und können das WLAN-Netz überladen. Außerdem sind Wi-Fi Smart Home Geräte oft abhängig von der Software und App des jeweiligen Herstellers, was markenübergreifende Kompatibilität im Smart Home System sehr schwierig gestalten kann.
LoRa
LoRa agiert ähnlich wie Z-Wave auf einer deutlich niedrigeren Kommunikationsfrequenz als das herkömmliche 2,4 GHz Netzwerk. Es verspricht eine deutlich höhere Reichweite und Energieeffizienz verglichen mit den anderen Protokollen, findet aber hauptsächlich Anwendung in Smart Home Neubauten und Unternehmen. Problem ist aber, je niedriger die Frequenz, desto niedriger die Datenübertragung (hier: bis zu 50 kbps).
Bluetooth
Im Smart Home Bereich wird hin und wieder Bluetooth Low Energy (BLE) unterstützt, allerdings sind hier Reichweite und Unterstützung von Geräteherstellern sehr wechselhaft und generell gering. Bluetooth bietet aber eine Internet-unabhängige Steuerung.
Thread
Basierend auf Hardware, die auch für Zigbee benutzt wird, bietet Thread mehr Reichweite, weniger Interferenzen und geringere Latenz, trotz gleicher Bandbreite (2,4 GHz). Für Thread wird ebenfalls ein Hub vorrausgesetzt und es lassen sich auch Repeater-Geräte einbinden um die Reichweite zu erhöhen.
Thread dient kommend auch als Kommunikationsprotokoll für die neue „Matter“ Bewegung im Smart Home Bereich und wird voraussichtlich im Laufe der nächsten Jahre einen Umschwung in dem Markt der Smart Home Systeme auslösen.
Matter
Matter ist ein neuer Standard für Smart Home Systeme. Im November 2022 gab es das Matter-Launch Event, bei dem endlich die Features von Matter klargestellt wurden. Basierend auf der Thread Technologie, will Matter Smart Home Produkte herstellerunabhängig kompatibel machen. Man benötigt immer noch ein Hub, um Geräte anzusteuern, allerdings werden dann herstellerfremde Smart Home Geräte auch integrierbar ohne separaten Hub und das lokal (ohne Cloud). Es wird auch möglich sein die selben Features und Integrationsmöglichkeiten universell, auf den Hubs verschiedenster Anbieter, zu gewährleisten.
Ähnlich wie beim Apple HomeKit wird man hier bei der Installation einen QR-Code scannen, um sich alles so einfach wie möglich zu machen. Zudem sind hier einige der größten Anbieter für Smart Home Produkte seit der Planung von Matter mit im Boot, darunter: Google, Amazon, Apple, Samsung, Bosch und Ikea.
Eine hohe Priorität werden hier auch die Sicherheitsstandards und die Multi-Admin-Funktion haben. Letzteres ist im Grunde genommen nichts anderes, als eine Möglichkeit Geräte über 2 Sprachassistenten, bspw. über Alexa und Google Sprachassistent zu bedienen, ohne in Features oder Funktionalität eingeschränkt zu sein.
Die erste Welle der Matter Standard-Produkte wurde veröffentlicht und darunter fallen vorerst „nur“: Lampen, Thermostate, Türschlösser, Fernseher, Steckdosen, Schalter und verschiedene Hubs/ Bridges. Die zweite Welle ist bereits angekündigt, aber bis dahin müssen erst die Produkte der ersten Welle auf den Markt kommen. Dies ist leichter gesagt als getan, da die Hersteller für die Matter-Zertifizierung ihre Produkte in eines der acht verfügbaren Testlabore einsenden und prüfen lassen müssen!
Fazit zu den Smart Home Systemen
Final kann man sagen, dass es aktuell kein wirklich perfektes Smart Home System gib, man muss immer Abstriche machen. Je nach Bedarf und Investitionsbereitschaft, empfiehlt es sich jedoch ein hubbasiertes Smart Home System anzuschaffen. Im Idealfall achtet man hier auch auf die Matter-Geräte Kompatibilität, wie es z.B. der Bosch Smart Home Controller, das Smart Things Hub von Aeotec, der Echo Show 10, der Apple TV oder das Google Nest mit sich bringen. Damit ist man für die kommende Welle an Matter Produkten gewappnet und kann sein Repertoire dementsprechend dann aufrüsten.
Will man die Angelegenheit anfangs etwas simpler gestalten, bieten sich hierfür die Eve Smart Home Geräte an. Als iPhone-Nutzer kann man hier auch ohne Hub die Geräte bedienen und steuern. Zukünftig kann man dann mit einem entsprechenden Hub wie dem Apple TV oder dem Apple Home (mini) seine Automationen aufrüsten und das Apple HomeKit im vollen Umfang erleben. Vielleicht sind bis dahin auch die Matter-Geräte erhältlich und man würde die Produkt-Einschränkungen, welche das Apple HomeKit aktuell mit sich bringen, nicht mehr miterleben.