Resin, Epoxidharz oder Epoxy Resin – all diese Begriffe bezeichnen das Gleiche: Kunstharze mit Epoxidgruppen. Die Bezeichnung Resin kommt dabei aus dem englischen Sprachraum und bedeutet übersetzt „Harz“ oder auch „Kunstharz“. Es gibt nicht nur zahlreiche Namen für das Material, sondern auch verschiedene Arten. Sie unterscheiden sich unter anderem in Konsistenz und Verwendungszweck. Welche Resin-Arten es gibt und wofür sie sich jeweils eignen, erfährst du hier.
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- Hochviskoses Resin ist für Schichten bis zu 1 cm geeignet, hat eine kurze Verarbeitungszeit und ist nach ca. 24 Stunden ausgehärtet. Es ist ideal für Resin-Kunst, Schmuck oder Oberflächenversiegelung
- Mit niedrigviskosem Resin können dicke Schichten gegossen werden. Das Material lässt sich bis zu 12 Stunden lang verarbeiten und braucht bis zu einer Woche zum Aushärten.
- UV-Resin ist nur für dünne Schichten geeignet. Es hat eine sehr kurze Härtezeit, da es mit UV-Licht gehärtet wird
- Mit Epoxidharz Kleber kannst du Werkstoffe mit hohem Anspruch an Festigkeit zusammenfügen
Egal ob Kunst oder Handwerk, Epoxidharz lässt sich vielseitig zu dekorativen und praktischen Zwecken anwenden. Hier soll es um die verschiedenen Resin Arten gehen, die weitverbreitet genutzt werden. Das Feld der Kunstharze ist groß und mit Sicherheit wird es weitere Unterarten geben, die im folgenden keine Erwähnung finden. In meinem Beitrag zum Thema Epoxidharz: Das musst du beachten, erfährst du alles, was du rund um das Thema wissen musst.
Hochviskoses Resin/ Laminierharze
Viskosität
Wie der Name schon vermuten lässt, zeichnen sich Epoxidharze dieser Art durch eine mittlere bis hohe Viskosität aus. Ihre zähflüssige Konsistenz lässt sich mit der von Honig vergleichen. Diese Harz-Variante wird oft explizit als Laminierharz gehandelt.
Schichtdicke
Resin ist nicht dafür geeignet, dickere Schichten zu gießen. Bei etwa 1 cm liegt hier die Grenze. Anders als bei den niedrigviskoses Ausführungen musst du beim Gießen besonders darauf achten, dass sich keine Luftbläschen bilden. Diese sind schwer bis gar nicht zu entfernen.
Verarbeitungszeit
Die Verarbeitungszeit bei hochviskosem Epoxidharz ist recht kurz und liegt bei etwa 20 bis 60 Minuten. Das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Auf der einen Seite kannst du beim Einfärben besondere Farbeffekte – und Verläufe erzielen, die bei langer Trocknungsdauer nicht zu imitieren sind, und schnell Schichten aufbauen. Auf der anderen Seite kann es leicht zu einer ungewünschten Bläschenbildung kommen und Gelbfärbungen bei UV-Einstrahlung sind nicht auszuschließen.
Härtezeit
Bei einer niedrigen Verarbeitungszeit ist die Härtezeit recht kurz. Resin hat diesen Zustand vollkommener Härte in der Regel nach 24 Stunden erreicht.
Dafür eignet sich hochviskoses Epoxidharz besonders gut:
- Resin-Kunst
- Deko-Objekte
- Schmuckherstellung
- Oberflächenversiegelung
- Bodenbeschichtungen
Niedrigviskoses Epoxidharz
Viskosität
Die Konsistenz von niedrigviskosem Resin ist beinahe wässrig. Aufgrund ihrer Beschaffenheit braucht es lange, um vollständig auszuhärten. Zwischen 12 und 24 Stunden werden hier als Richtwert angegeben. Oft werden die dünnflüssigen Harze, aufgrund ihrer Gieß-Eigenschaften als auch Gießharze bezeichnet und unter dieser Bezeichnung zum Kauf angeboten.
Schichtdicke
Mit einem Mal können mit niedrigviskosem Epoxidharz dicke Schichten erzeugt und große Mengen Material verarbeitet werden, da sich das Harz beim Aushärten weniger stark erhitzt. Mit heißer Luft, zum Beispiel aus einem Heißluftföhn oder Bunsenbrenner, können eventuelle Luftbläschen einfach aus der noch flüssigen Schicht entfernt werden.
Verarbeitungszeit
Die Verarbeitungszeit beschreibt die Zeitspanne, in der sich das Epoxidharz nach dem Mischen verarbeiten lässt. Sobald das Harz beginnt dickflüssiger zu werden und auszuhärten, sollte es nicht mehr weiter verarbeitet werden. Niedrigviskose Epoxidharze haben durch ihre Konsistenz eine lange Verarbeitungszeit. Das hat den Vorteil, dass sich das Material länger verarbeiten lässt. Farben können in Ruhe angemischt und verwendet werden. Auch Schichten lassen sich hervorragend aufbauen, die bei transparenten Schichten kaum bemerkbar sind. Gießharze können eine Verarbeitungszeit von bis zu 12 Stunden haben.
Härtezeit
Die Härtezeit beschreibt den Zeitraum, denn das gegossene Resin benötigt, bis es vollständig ausgehärtet ist. Durch die längere Verarbeitungszeit brauchen niedrigviskose Epoxidharze auch länger, bis dieser Zustand erreicht ist. Je nach Bearbeitung und Effekte, die erzielt werden sollen, kann dieser Prozess bis zu einer Woche dauern.
Dafür eignen sich niedrigviskose Resin Arten besonders gut:
- Schmuckherstellung
- Das Gießen von Formen und Figuren
- Herstellung sogenannter River Tables oder anderer Epoxidharz Tischen
- Versiegelung von Löchern in Holz
UV-Resin
Eine weitere Art der Epoxidharze ist das UV Harz, oder auch UV Resin genannt. Verglichen mit den herkömmlichen Produkten unterscheidet es sich besonders in der Verarbeitung. Ähnlich wie hochviskoses Resin eignet sich UV-Harz nur dazu, dünne Schichten zu gießen. Die Grenze liegt hier bei maximal 4 mm. Du musst es vor der Verarbeitung allerdings nicht zusätzlich mit einem Härter vermischen. Dafür wird zum Aushärten aber eine spezielle UV-Lampe benötigt. Mittels dieser härtet das Material innerhalb weniger Minuten komplett aus. Ohne UV-Bestrahlung bleibt das Harz in seinem flüssigen Zustand.
Vorteile von UV-Resin
- Kein Härter nötig
- Unendliche Verarbeitungszeit
- sehr kurze Härtezeit, dank UV-Lampe
Nachteile von UV-Resin
- Nur für dünne Schichten geeignet
- Kurze Haltbarkeit nach dem Öffnen (etwa 6 Monate)
- UV-Lampe wird benötigt
Dafür eignet sich UV-Resin besonders gut:
- Flacher Schmuck und Formen
- Versiegelung kleiner Flächen
Resin Arten Vergleich
Wenn du ein Projekt mit Resin planst, solltest du im Vorhinein abwägen, welche Eigenschaften dafür von Vorteil sind. Die folgende Tabelle zeigt dir den direkten Vergleich der Epoxidharz-Arten.
Epoxidharz Kleber
Epoxidharzkleber macht sich die Vorteile des Harzes zu eigen und kommt dann zum Einsatz, wenn Werkstoffe, mit hohen Ansprüchen an Festigkeit und Beständigkeit, zusammengefügt werden sollen.
Epoxidharz Kleber besteht aus Harz, Härter und Zusatzstoffen, die für eine dickere Konsistenz sorgen. Perfekt für Verklebungen. Etwa 10 Minuten vor der Anwendung sollten die beiden Komponenten vermischt werden. Beachte hier, dass die Verarbeitungszeit sehr kurz ist, warte daher nicht zu lange, bis du das gemischte Produkt verwendest. Nach spätestens 48 Stunden ist das Material ausgehärtet und kann nicht mehr durch mechanische oder thermische Einflüsse verändert werden. Neben Epoxidharzklebern zum selber mischen, sind bereits gemischte Produkte erhältlich. Diese benötigen aber eine höhere Aushärtungstemperatur.
Epoxidharzkleber überzeugen nicht nur mit ihrer Festigkeit, sondern sind auch gegen die meisten aggressiven Stoffe resistent und auf einer Vielzahl von Oberflächen anwendbar. Die Nachteile liegen überwiegend in der Gesundheits- und Umweltschädlichkeit der Epoxidharzkleber sowie der begrenzten Verarbeitungszeit.
Wie härtet Epoxidharz schneller?
Die Frage, welches Epoxidharz schnell härtend ist, wird oft gestellt. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, schließlich dauert es, je nach Harz einige Tage bis das Material gehärtet ist. UV-Harz ist hier natürlich der offensichtlichste Kandidat. Durch die UV-Lampe härtet das Material innerhalb kürzester Zeit. UV-Harz ist aber auch nicht für alle Projekte geeignet. Um den Prozess des Aushärtens zu beschleunigen, kann Wärme eingesetzt werden. Dennoch gilt hier, Geduld ist der Schlüssel!
Fazit
Je nachdem, was du zu tun gedenkst, eignen sich verschiedene Epoxidharz-Varianten besser oder schlechter. Welches die richtige Grundlage für dein Projekt ist, musst du individuell entscheiden. Oft ist es auch weniger relevant, welches Resin du wählst, zum Beispiel wenn es um das Gießen von Formen oder Schmuck geht. Beachte aber bei jeder Variante die spezifischen Charakteristika, dann steht einer erfolgreichen Arbeit nichts im Weg.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu den Resin Arten
Worin unterscheiden sich niedrig- und hochviskose Epoxidharze?
Wie schon dem Namen zu entnehmen ist, unterscheiden sich die beiden Harze in erster Linie in ihrer Viskosität. Dadurch werden aber auch andere Eigenschaften beeinflusst. Durch seine dünnflüssige Konsistenz weist niedrigviskoses Harz eine lange Verarbeitungs- und Härtezeit auf, während hochviskose Produkte schneller aushärten.
Wodurch zeichnet sich UV-Resin aus?
Anders als die meisten Resin-Arten muss UV-Resin nicht mit einem Härter vermischt werden. Zum Aushärten wird hier UV-Licht benötigt. Reine Sonnenstrahlung reicht dafür in der Regel nicht aus, weshalb sich UV-Lampen anbieten. Bei Bestrahlung mit den ultravioletten Strahlen härtet das Harz innerhalb weniger Minuten aus.
Welche Materialien vertragen sich nicht mit Epoxidharz?
Resin sollte nicht mit Wasser und Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Farben auf Wasserbasis sind daher ungeeignet für die Mischung und auch Oberflächen mit hoher Feuchtigkeit sollten ohne Grundierung nicht mit Epoxidharz bearbeitet werden. Die Qualität des Harzes, sowie der Prozess des Aushärtens können dadurch ins Negative beeinflusst werden.
Was ist Resin für ein Material?
Resin, ist unter verschiedenen weiteren Bezeichnungen bekannt und bedeutet, aus dem Englischen übersetzt, so viel wie Harz oder Kunstharz. Damit ist die Frage, was es ist, auch schon geklärt. Resin ist ein Kunstharz, welches in der Regel aus zwei Komponenten besteht, die durch chemische Reaktion zu einem besonders beständigen und festen Stoff werden.
Sehr geehrte Frau Hannah,
ich bin kein Du sondern ein SIe !!!!!
Hallo Max, oh – das tut mir sehr leid. Ich hoffe, du findest eine andere Seite mit der gewünschten Anrede. Grüße Arnold