Hast du schon eine Getreidemühle? Wer auf seine Ernährung achtet, sollte sich auch das Getreide aus dem vollen Korn selbst frisch mahlen, um gesünder zu leben. Welche Vorteile das hat und welche Getreidemühlen gut geeignet sind, erfährst du hier.
Wenn man Mehl im Laden kauft, sind viele gesunde Stoffe leider nicht mehr vorhanden. Selbst wenn man das vermeintlich gesündere Vollkornmehl kauft, sind der Getreidekeim und ein Teil der Randschichten des Getreidekorns entfernt worden. Dies ist notwendig, um das Mehl haltbar zu machen. Im Keim sind nämlich Fette enthalten, die das Mehl schnell ranzig schmecken lassen würden.
Beim industriell gemahlenen Mehl werden vor dem Mahlen also die Randschichten und der Keim abgeschliffen. Auch beim sogenannten Vollkornmehl wurde der Getreidekeim entfernt. Der kleine Anteil an noch vorhandenen Randschichten reicht aus, um das Mehl als „Vollkornmehl“ deklarieren zu dürfen. Auch bei Haferflocken aus dem Handel, von denen man ja denkt, sie seien gesund, fehlen die wichtigen und wertvollen Stoffe, die im Getreidekeim enthalten sind.
Schon 90 Gramm Vollkornprodukte pro Tag können die Lebenserwartung verlängern, wie eine Auswertung von 45 Studien eines internationalen Forscherteam zeigt, die im „British Medical Journal“ veröffentlicht wurde.
Warum mit der Getreidemühle frisch mahlen und direkt verwenden?
Wie auch ein Apfel nach dem Aufschneiden oxidiert, reagieren auch beim gemahlenen, geschrotetem oder geflockten Getreide die Sauerstoff-empfindlichen Enzyme des Korns mit der Luft. Man sieht es zwar optisch nicht, aber direkt nach dem Mahlen, beginnt der Verlust an Vitalstoffen, der immer weiter voranschreitet. Nach zwei Wochen kann man das Mehl aus der eigenen Getreidemühle mit dem gekauften Weißmehl vergleichen, was den Vitalstoff-Gehalt angeht.
Das ganze, volle Korn ist dagegen sehr lange haltbar, sodass man sich gut einen ganzen Vorrat an verschiedenen Getreidesorten anlegen und es immer frisch verarbeiten kann.
Beim Weißmehl ist nur noch die Stärke übrig, welche wir als Kohlenhydrate kennen. Deshalb ist dieses Mehl bzw. die Backwaren auch ungesund. Die Kohlenhydrate versorgen uns mit übermäßig viel Energie und werden bei der Verdauung in Zucker umgewandelt. Wenn der Bedarf an Zucker gedeckt ist, wandelt der Körper den Zucker in Fett um und speichert dieses. Man wird dick.
Je niedriger der Wert bei der Typenbezeichnung, desto geringer ist der verbliebene Mineralstoffgehalt des Mehls.
- Typ 1050: enthält 1050 mg Mineralstoffe in 100 g Mehl
- Typ 550: enthält 550 mg Mineralstoffe in 100 g Mehl
- Typ 405: enthält 405 mg Mineralstoffe in 100 g Mehl
Vollkornmehl hat keine Typenbezeichnung.

Der Aufbau und die Inhaltsstoffe von Getreide
Inhaltsstoffe des Getreidekeims (3 – 17 % der Masse des Getreidekorns):
- Einfach- und mehrfach-ungesättigte Fettsäuren
- Mikronährstoffe
- Spurenelemente
- Vitamin E
- B-Vitamine: B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B9 (Folsäure). B-Vitamine sind sehr wichtig für das Nervensystem, die Zellteilung und den Gewebeaufbau. Außerdem sind sie bedeutend für den Stoffwechsel des Körpers, also den Energiehaushalt, Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und sie wirken als Co-Enzyme.
- Mineralstoffe: Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor, Eisen, Zink und Mangan
- Alkohole
Inhaltsstoffe des Mehlkörpers:
- Stärke
- Eiweiß von diesen Getreidearten wird auch Klebereiweiß oder Gluten genannt:
- Weizen und die Weizensorten Dinkel, Grünkern, Bulgur, Einkorn, Emmer und Kamut,
- Roggen
- Gerste
- Triticale (Weizen-Roggen Kreuzung)
- Mais, Reis, Hirse und Bambussamen sind glutenfrei.
Inhaltsstoffe der Getreideschale:
- Ballaststoffe (sättigen ohne dick zu machen, sind gut für die Verdauung)
- Mineralstoffe
- Vitamine

Getreidemühle kaufen – Was muss man bedenken?
- Wie oft will ich die Getreidemühle benutzen? Nur gelegentlich oder täglich?
- Stört mich der Geräuschpegel?
- Welche Menge will ich mahlen können? Zwischen 100 und 200 g feines Mehl pro Minute
- Wie groß ist mein Haushalt?
- Mahlwerk / Mahlsteine aus Stahl, Naturstein oder Korund-Keramik (Kunst-Stein)?
- Welches Mahlgut möchte ich mahlen? Nicht alle Getreidemühlen sind für jedes Mahlgut geeignet.
- Wie groß ist das Fassungsvermögen?
- Welche Optik spricht mich an? Da die Mühle ja häufig/täglich verwendet wird, steht sie evtl. ja auch sichtbar in der Küche.
Getreidemühle elektrisch
Elektrische Getreidemühlen sind sehr komfortabel. Sie haben Mahlwerke aus Korund und Keramik oder Klingen aus Edelstahl (Hochleistungsmixer). Eher selten sind Mühlen mit einem Naturstein-Mahlwerk. Sie unterscheiden sich außerdem im Mahlgrad, der Leistung des Motors, Mahl-Geschwindigkeit und der Menge, die sie pro Minute verarbeiten können.
Mahlwerk aus Stahl
- Günstig
- Mahlen auch Gewürze und Ölsaaten wie Mohn, Sonnenblumenkerne, Leinsamen
- Stahlkegel lässt sich gut reinigen, auch wenn er fett-verschmiert ist
- Mahlt nicht sehr fein
- Mahlgut erwärmt sich beim Mahlen
- Als Vorsatz für Küchenmaschinen nicht sehr leistungsstark und eher langsam
Mahlwerk aus Naturstein
Das traditionelle Mahlwerk besteht aus sehr hartem Dolomit oder Granit mit rauer Oberfläche. Mit Naturstein kann man sehr feines, flockiges Mehl mahlen. Allerdings ist es nicht für feuchtes oder ölhaltiges Mahlgut geeignet. Auch Gewürze kann man nicht mit ihm mahlen.
Mahlwerk aus Korund-Keramik
Bei den meisten Herstellern sind Korund-Keramik Mahlwerke der Standard. Es wird in Form gepresst und bei hohen Temperaturen gebrannt.
- Günstiger als Naturstein
- Weniger empfindlich bei feuchtem Mahlgut
- Schärft sich selbst
- Kegel ist hart, widerstandsfähig und hat eine raue Oberfläche
- Feines Mahlergebnis
- Ölsaaten lassen sich damit nicht mahlen
Getreide Vorrat
Wer sein Mehl komplett selbst mahlt, sollte immer einen kleinen Vorrat an verschiedenen Getreidesorten vorrätig haben. Die Getreidekörner an sich sind relativ lange haltbar. Wer einen BIO Getreidebauer in der Nähe hat, kann sein Korn ja vielleicht auch direkt dort kaufen und die Säckchen lagern.
Fazit: Lohnt sich eine Getreidemühle?
Ja, auf jeden Fall! Das frisch gemahlene Mehl ist nicht nur leckerer in den Backwaren, es ist auch wesentlich gesünder. Außerdem hat man die Möglichkeit, individuell mit den unterschiedlichen Getreidesorten zu experimentieren. Gegenüber einem gekauften BIO-Brot spart man bares Geld. Wenn man 2 – 3 Mal in der Woche für die Familie selbst mahlt und backt, amortisiert sich die Investition bereits nach mehreren Monaten. Wer sich gerne vollwertig ernähren möchte, kommt gar nicht darum herum.
Auch optisch macht sich eine Getreidemühle sehr gut in der Küche. Besonders bei täglichem oder häufigem Verwenden kann man sie daher auch gut auf der Arbeitsfläche platzieren.
Ich persönlich lege sehr viel Wert auf eine gesunde Ernährung und finde die Anschaffung einer Getreidemühle und einer Flockenquetsche sehr lohnenswert.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Was bringt eine Getreidemühle?
Wenn man Mehl frisch mit einer Getreidemühle selbst mahlt, erhält man sehr viel gesünderes Mehl, indem auch der Getreidekeim und alle Randschichten enthalten sind. Gerade in diesen Teilen der Getreidekörner sind wichtige und sehr gesunde Stoffe enthalten. Je länger das frische Mehl dann nicht verwendet bzw. verarbeitet wird, desto mehr verlieren diese Stoffe durch die Oxidation dann auch ihre Wirkung.
Mehr zu Getreidemühlen gibt es »hier
Was sollte ich beim Kauf einer Getreidemühlen beachten
Man sollte bei einer Getreidemühle folgende Punkte abwägen:
- Wie oft will ich die Getreidemühle benutzen? Nur gelegentlich oder täglich?
- Stört mich der Geräuschpegel?
- Welche Menge will ich mahlen können? Zwischen 100 und 200 g feines Mehl pro Minute
- Wie groß ist mein Haushalt?
- Mahlwerk / Mahlsteine aus Stahl, Naturstein oder Korund-Keramik (Kunst-Stein)?
- Welches Mahlgut möchte ich in der Mühle mahlen? Nicht alle Getreidemühlen sind für jedes Mahlgut geeignet.
- Wie groß ist das Fassungsvermögen?
- Welche Optik spricht mich an? Da die Getreidemühle ja häufig/täglich verwendet wird, steht sie evtl. ja auch sichtbar in der Küche.
» Mehr zu Getreidemühlen erfährst du in unserem Artikel
Ist der Mahlgrad wichtig bei einer Getreidemühle?
Auf jeden Fall! Und zwar ist unter anderem der Mahlgrad entscheidend für den Geschmack. Je nach Feine des Mahlwerks und der speziellen Mahlsteine der Getreidemühle setzen sich verschiedene Aromen und Enzyme in dem Getreide frei. Somit kann man mit mehr Mahlgraden auch individueller das Getreide auf seinen eigenen Geschmack abstimmen.