Dass Haferflocken frisch aus der Flockenquetsche gesünder sind, ist kein Geheimnis. Nicht nur für Vollwert-Experten lohnt es sich, die Flocken selbst herzustellen oder sogar das Mehl selbst zu mahlen. Welche Flockenquetschen gut geeignet sind, und welchen Hafer man dafür verwenden sollte, haben wir in diesem Artikel für euch recherchiert.
Warum sollte man Hafer selbst bzw. frisch quetschen?
Getreidekörner bestehen aus einem Getreidekeim und einem Mehlkörper. Die Frucht- und Samenschale umhüllt beide zusammen. Nur wenn man vor dem Mahlen oder Quetschen den Keim vom Mehlkörper abtrennt, kann man das Mehl oder die Flocken lagern. Im Getreidekeim sind Fette enthalten. Würde man den Keim und somit auch die Randschichten nicht abschleifen, würde das Mehl bzw. die Haferflocken schnell ranzig schmecken.
Bei der industriellen Herstellung von Mehl und Haferflocken wird der Keim und die Randschichten des Getreidekorns also abgeschliffen, um es haltbar zu machen. Doch das führt zum Verlust der Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme).
Nur wenn man das volle Korn frisch mahlt oder quetscht, sind noch alle wertvollen Nähr- und Vitalstoffe enthalten:
- Der Keim: ist unter anderem extrem reich an Vitamin B1. Dies ist für den menschlichen Stoffwechsel von großer Bedeutung. Kein anderes Lebensmittel enthält so viel Vitamin B1 auf so kleinem Raum wie der Getreidekeim. Und ohne Vitamin B1 können die Kohlenhydrate vom Körper nicht verstoffwechselt werden.
- Die Randschichten: enthalten Ballaststoffe, Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine.
Man sollte das frisch gemahlene Vollkornmehl und die frisch gequetschten Flocken auch direkt verarbeiten oder verbrauchen, da der Sauerstoff und das Licht dafür sorgen, dass immer mehr Vitalstoffe sich verflüchtigen bzw. inaktiv werden. Schon nach zwei Wochen ist das Mehl dann vergleichbar mit dem Auszugsmehl.
Neben den Vitaminen A, E und K und Inosit gehen durch die Lagerung von Mehl und Flocken auch die Mineralien Magnesium, Kalium, Phoshat und Calcium verloren. Aber auch die Spurenelemente Kieselsäure, Aluminium, Fluor, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Molybdän, Bor, Selen, Kobalt, Jod, Nickel, Arsen, Blei, Chrom, Titan, Silber, Zinn und Brom gehen bei der Herstellung von Auszugsmehl verloren.
Wenn man also den Hafer mit der Flockenquetsche frisch flockt, kann man einen großen Beitrag für seine Gesundheit leisten, indem die wichtigen Mineralien und Spurenelemente erhalten bleiben. Seit wir regelmäßig Haferflocken zum Frühstück zubereiten, haben wir den Eindruck, dass dies sich sehr positiv auf den Magen-Darmtrakt auswirkt. Wir verwenden dazu die Eschenfelder Flockenquetsche, die verschiedenes Getreide zuverlässig verarbeitet.
Nackthafer – Spelzhafer
Der „normale“ Hafer, den man kennt, ist sogenannter Spelzhafer. Hafer ist das nähr- und vitalstoffreichste Getreide überhaupt.
Beim Spelzhafer ist der Spelz, der das Korn umhüllt, fest mit dem Korn verwachsen. Es fällt also beim Dreschen nicht von alleine aus der Hülle heraus. Mit einer Hitzebehandlung kann man den Spelz lösen. Allerdings hat die Hitze da schon den wertvollen Keim „zerstört“. Die Enzyme sterben bei 43 °C ab.
Nackthafer ist gesünder als Spelzhafer. Nicht nur, weil er nicht erhitzt wurde, sondern auch, weil er mehr Vitamin B1 enthält. Er ist besonders vitamin-, eiweiß- und mineralstoffreich. Der Fettgehalt von Nackthafer liegt bei 7 – 10 %, davon bestehen 40 % der enthaltenen Fettsäuren aus ungesättigter Linolsäure. Hafer enthält als einziges Getreide Saponin, wodurch es auch sehr gut für Diabetiker geeignet ist. Saponin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, welcher den Blutzuckerspiegel senken und die Insulinsekretion erhöhen kann.
Wo ist der Unterschied zwischen gekauftem Vollkornmehl und selbst gemahlenem Mehl?
Wenn man im Geschäft abgepacktes Vollkornmehl kauft, bekommt man sogenanntes „abgeschliffenes“ Getreide. Der fetthaltige Keim wurde bereits entfernt, da dieser ranzig werden würde und das Mehl wäre nicht lange haltbar. Da aber je nach Typenbezeichnung einige Randschichten trotzdem noch vorhanden sind, darf es trotzdem als Vollkorn deklariert werden.
Maße B/H/T ohne Kurbel: ca. 27,5/12/15,5 cm. Kleine Flockenquetsche in kompakter Bauart. Sehr leichtes Drehen durch ein Übersetzungsgetriebe, 2 Kurbelumdrehungen ergeben eine Walzenumdrehung. daher auch von kleineren Kindern sehr leicht zu bedienen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Kann man mit einer Flockenquetsche Porridge machen?
Eine Flockenquetsche eignet sich hervorragend, um sich das Porridge frisch und vor allem mit dem ganzen Korn herzustellen. Dazu sollte man Nackthafer verwenden, da dieser nicht erhitzt werden muss um das Korn vom Spelz zu lösen. Und frisch gequetscht sind auch alle Fette, Vitamine, Spurenelemente, Enzyme und Mineralstoffe noch enthalten.
Wenn man die Getreidekörner einmal durch die Quetsche lässt, sind die Flocken eher grob. Nach einem zweiten Mal sind die Flocken zart und eigenen sich sehr gut für Porridge.
Haferflocken quetschen – warum lohnt es sich?
Es lohnt sich Haferflocken selbst zu quetschen, da beim Quetschen des unbehandelten Nackthafers die für die Gesundheit wichtigen Nährstoffe erhalten bleiben. Bei der industriellen Herstellung von verzehrfertigen Haferflocken werden hingegen die Randschichten des einzelnen Korns und ein Teil des Keims abgerieben, wodurch Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe verloren gehen.
Lassen sich auch andere Getreidesorten zu Getreideflocken machen?
Auf jeden Fall! So ziemlich alle Flockenquetschen ermöglichen ein Flocken von anderen Getreide, wie Weizen, Dinkel, Roggen, Leinsamen oder auch Ölsaaten und sonstige Hülsenfrüchte, mit der Ausnahme von Mais! Somit lassen sich mit nur einem Gerät nicht nur Haferflocken für das morgendliche Müsli quetschen, sondern auch andere Getreideflocken!
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