Sobald der Frühling vor der Tür steht und das Wetter endlich wieder besser wird, startet auch die Camping- und Festivalsaison. Outdoor Ausrüstung und gerade Campingzelte stehen dann hoch im Kurs. Immer größerer Beliebtheit erfreut sich inzwischen das Wurfzelt. Während der Aufbau eines herkömmlichen Zeltes oft an Geduld und Nerven zehrt, lassen sich Wurfzelte im Handumdrehen aufrichten und verfügen trotzdem über jeglichen Komfort. Alles, was du über Pop-Up-Zelte wissen musst, verraten wir dir in diesem Artikel.
Inhalt
Was ist ein Wurfzelt?
Wurfzelte, oder auch Pop-Up Zelte genannt, erfreuen sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit. Gerade bei Festival-Gängern oder Campern, insbesondere solcher, die oft den Standort wechseln, sind sie Teil der Baggage. Das liegt vor allem daran, dass diese Art der Campingzelte besonders leicht aufzubauen sind und quasi nur „hingeworfen“ werden müssen, daher auch die Namensgebung.
In einem Wurfzelt sind flexible Stangen, meist aus Fiberglas, integriert, dadurch lassen sie sich falten und dehnen. In Verpackten Zustand stehen das Zelt unter Spannung. Löst man die Halterung, nimmt das Zelt seine typische Form an und kann innerhalb kürzester Zeit bezogen werden. Für einen dauerhaften, stabilen Stand wird das Wurfzelt wie seine traditionelle Konkurrenz mit Heringen im Boden verankert.
Unsere Wurfzelt-Empfehlungen
Wie auch Standard Zelte, sind Wurfzelte in unterschiedlichen Größen erhältlich. Je nachdem, wie viele Personen und Gepäck sie beherbergen sollen, sind also unterschiedliche Modelle zu wählen. Gängig sind dabei die üblichen Maße von ein bis sechs Personen.
Für wen lohnt sich ein Wurfzelt?
Prinzipiell ist ein Wurfzelt für jeden geeignet, der eine Nacht im Freien anstrebt, solange man hier extreme Wetterverhältnisse außen vor lässt. Durch ihren schnellen, unkomplizierten Aufbau spart man sich einiges an Zeit und Nerven. Gerade für kurze Ausflüge, bei denen das Zelt nur wenige Nächte genutzt werden soll, sind sie prädestiniert. Auch unter Festivalbesuchern zählen Wurfzelte zu den Favoriten. Der Aufbau des Zeltes soll schließlich nicht das ganze Event überschatten. Auch bei Wanderungen oder langen Fahrradtouren ist das Wurfzelt ein sinnvoller Begleiter und ermöglicht auch spontanste, komfortable Übernachtungen. Du siehst, die Möglichkeiten sind nahezu unendlich.
- Festivals
- Camping
- Spielzelt für Kinder
- Unterschlupf am Strand
- Wanderungen oder Fahrradtouren
- Notfallzelt für spontane Ereignisse
Wurfzelte: Vor- und Nachteile
Vorteile
- Sekundenschneller Aufbau
- Unkompliziert und daher auch für unerfahrene Camper ideal
- Der Aufbau erledigt sich quasi von selbst
- Flexibles Gestänge
- Vormontierte Zeltschnüre
- Ideal für spontane Ausflüge
- Kein zusätzliches Werkzeug erforderlich
Nachteile
- Oft sperrig, aufgrund einer Kreisrunden Verpackung
- Komplexer Abbau
- Teils instabiler als Standard Zelte
- In der Regel nicht für zu tiefere Temperaturen geeignet.
Wurfzelt kaufen – Darauf musst du achten
Die Auswahl an verschiedenen Wurfzelten ist beinahe unzählig. Gerade im Frühjahr stößt man überall auf Angebote. Aber nicht alle Wurfzelt-Varianten sind gleich gut. Damit dein Camping Abenteuer reibungslos ablaufen kann, ist bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes auf Qualität und ein paar Grundlegende Kriterien zu achten.
Design
Das Wurfzelt sollte so konzipiert sein, dass es sich beim in die Luft werfen auch tatsächlich ordnungsgemäß entfaltet und nicht in der Verpackung verkanten kann. Hilfreich ist auch, wenn es sich bei, Abbau gut zusammenfalten lässt, wobei das bei allen Wurfzelten eine schwierigere Angelegenheit ist. Einige Wurfzelte stehen einfach so, ohne zusätzliche Befestigung. Andere haben Zeltleinen integriert, durch die das Zelt einen stabileren Stand bekommt. Je nach individuellen Verwendungszweck ist darauf zu achten, welche Ausführung gewählt wird.
Belüftung
Dass die Luft im Zelt oft schlecht ist, ist wohl jedem bewusst. Das ist besonders dann der Fall, wenn es lange Zeit geschlossen ist, etwa bei Regen, in der Nacht oder zu unbeaufsichtigten Zeiten. Damit es dennoch zu ausreichender Luftzirkulation kommen kann, sollten Lüftungs-Aussparungen in das Zelt integriert sein.
Material
Um wirklich von einem Wurfzelt zu profitieren, muss das richtige Material verwendet werden. Die Zeltplane hat robust und wasserfest zu sein, um auch bei schlechtem Wetter ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Für den gegenteiligen Fall von strahlendem Sonnenschein sollte das Material UV geschützt sein, insbesondere dann, wenn das Zelt Teil des Strandurlaubs werden soll.
Wassersäule
Die Wassersäule gibt an, wann der Zeltstoff wasserdurchlässig wird, je höher der Wert, desto wasserdichter das Material. Schon ab einer Wassersäule von 1500 mm gilt ein Zelt gemäß DIN als wasserfest. In der Praxis empfehlen sich aber 3000 bzw. 5000 mm am Zeltboden.
Als gute Werte für wasserfeste und robuste Wurfzelte gelten 190T 75D und eine Wassersäule von 2000 mm. So kannst du auf Nummer sicher gehen. Mit zunehmendem Einsatz des Zeltes, nutzt es sich ab, was sich auch negativ auf die Wassersäule auswirkt.
Wurfzelt aufbauen: so geht’s!
Der Aufbau eines Wurfzeltes ist denkbar einfach. Es muss einfach aus der Verpackung gelöst und in die Luft geworfen beziehungsweise mit Schwung aufgestellt werden. Durch den intelligenten Faltmechanismus des Wurfzelts entfaltet sich dieses nach dem Lösen aus der Verpackung und steht ohne weiteres zu tun. Will man einen sicheren Stand sicherstellen, bieten viele Zelte die Möglichkeit Zeltleinen zu spannen, die mit Heringen im Boden verankert werden. Dank ihrer cleveren Konstruktion stehen Wurfzelte innerhalb von Sekunden und können direkt genutzt werden.
Wurfzelt abbauen
Ein Wurfzelt aufzubauen ist ein sprichwörtliches Kinderspiel, das abbauen hingegen kann zu einer echten Herkulesaufgabe werden. Wir erklären dir, wie du das Zelt an besten wieder verstauen kannst.
Zuerst einmal ist es wichtig, das Zelt erst dann zu verpacken, wenn es vollständig getrocknet ist. Sollte das aufgrund von schlechtem Wetter nicht möglich sein, musst du das Zelt zu Hause noch einmal auspacken und trocknen, da es sonst zu Schimmelbildung kommen kann. Auch Insekten, Dreck und ähnliches dürfen nicht im Zelt verweilen.
Die Stangen des Wurfzeltes sind robust und flexibel, insbesondere dann, wenn auf eine entsprechende Qualität geachtet wurde. Du brauchst beim Falten also keine Bedenken haben, etwas kaputtzumachen. In der Regel gibt es drei verschiedene Faltsysteme bei Wurfzelten. In der Anleitung des jeweiligen Zeltes, solltest du außerdem weitere Informationen dazu finden.
9-er Faltsystem bei Wurfzelten
Diese Faltmethode zählt als die gängigste. Allerdings erfordert es etwas Übung, sie auszuführen. Gerade Anfängern wird dazu geraten, den Abbau zu zweit durchzuführen. Bei Zelten mit 9-er Faltsystem sind insgesamt vier Ringe integriert, je einer an den Außenseiten und zwei in der Mitte.
- Führe die äußeren Ringe zu den in der Mitte liegenden. Auf diese Weise entsteht eine Art Spitze.
- Stelle das Zelt auf besagte Spitze und befestige die Sicherungsleine an der Seite, soweit eine vorhanden ist.
- Das obere Drittel wird nun nach unten gefaltet, sodass die Form einer 9 entsteht. Diesem Umstand, hat das Faltsystem seinen Namen zu verdanken.
- Jetzt wird die Obere auf die Untere Seite gelegt und die Kreise können aufeinander gestapelt werden.
- Zum Schluss wird der Ring mit der Sicherungsleine gesichert, damit er sich nicht erneut entfaltet.
8-er Faltsystem bei Wurfzelten
Auch das 8-er Faltsystem wird, gerade von Anfängern, oft als kompliziert wahrgenommen, ist aber ideal für ein kompaktes Packmaß. In der Anleitung des Zeltes wird diese Faltmethode in der Regel ausführlich beschrieben. Wurfzelte, die mit der 8er-Variante gefaltet werden, bestehen, aus einem Halbkreis, was beim Falten helfen soll. Auch hier ist es empfehlenswert, das Zelt zu zweit abzubauen.
- Die oberen Ringe in der Mitte des Zeltes werden zum Körper hin gefaltet und übereinander platziert.
- Halte mit beiden Händen die Mitte des Wurfzeltes, während du das Zelt seitlich zum Körper drehst.
- Jetzt kann das Zelt mit einer leichten Drehung auf den Boden gedrückt werden. So sollte die Form einer 8 entstehen.
- Über den Rand hinaus ragender Planenstoff kann nun in der Mitte des Ringes verstaut werden.
- Falte die Ringe zusammen und befestige die Sicherungsleine um den Rand.
3-er Faltsystem bei Wurfzelten
Nur die wenigsten Wurfzelt-Varianten lassen sich auf diese Weise falten, was eigentlich schade ist, da diese Falttechnik von nur einer Person angewandt werden kann und als simpel gilt.
- Bringe das Wurfzelt in Seitenlage und drücke es zu Boden.
- Durch das mittige Falten des Wurfzeltes bildet sich ein großer Ring.
- Wenn du jetzt ein Drittel des Ringes zusammenschiebst und seitlich drehst, einsteht ein zweiter, kleiner Ring.
- Der kleine Ring wird zuerst neben dem größeren positioniert, anschließend hochgeklappt und auf den großen Ring gelegt.
- Um einen dritten Ring zu erhalten, musst du die gegenüberliegende Seite drehen.
- Klappe alle Ringe übereinander und nutze die Sicherungsleine zum Befestigen
Wurfzelt oder „normales“ Zelt?
Wer sich mit seiner nächtlichen Bleibe während dem Camping Ausflug auseinandersetzt wird sich vermutlich früher oder später die Frage stellen, welches Zelt das richtige ist. Natürlich ist das auch abhängig von der Art des Events. Gerade für Trips bei denen noch nicht sicher ist ob es zu einer Übernachtung kommen wird, Festivals oder Übernachtungen die sich nur über wenige Nächte erstrecken sind Wurfzelte hervorragend geeignet, da sie sich so simpel aufbauen lassen.
Doch auch herkömmliche Zelte haben natürlich weiterhin ihre Daseinsberechtigung.
Normales Zelt
- sehr guter Schutz vor Regen und Wind
- Auch für Familien/ mehr als 6 Personen erhältlich
- Oft mit Vorzelt oder mehreren Schlafkammern
- Stabil
- Auch für niedrigere Temperaturen geeignet (je nach Modell)
- Aufbau dauert länger und ist teils kompliziert
- Abbau kann ebenfalls komplex sein
- Platz in Igluzelten ist oft nicht effektiv auszunutzen
Gut geeignet für:
- Lange Übernachtungen an einem Ort
- Camping mit vielen Personen
- Extremere Wetterverhältnisse
Wurfzelt
- Aufbau in Sekundenschnelle
- In der Regel wasserfest und UV geschützt ( auf die Wassersäule achten)
- Standhaft, bei richtiger Sicherung
- Kompakt
- Größe Beschränkt sich meist auf bis zu 6 Personen
- Abbau wird oft als komplex wahrgenommen
- Nicht unbedingt für niedrige Temperaturen geeignet.
Gut geeignet für:
- Spontane, kürzere Übernachtungen
- Festivals
- Frühjahr und Sommer
Wurfzelt: Meine Erfahrungen
Bei meinem ersten Festivalbesuch habe ich auf ein Wurfzelt zurückgegriffen. Durch die kompakte, leichte Verpackung wurde der Transport erleichtert, auch wenn das runde Design teils schwerer unterzukriegen ist als es bei Standard Verpackungen der Fall ist. Wie versprochen, ließ sich das Zelt super schnell und einfach mit einem Wurf aufstellen. Das zwei Personen Zelt war für mich inklusive Gepäck für 3 Tage mehr als ausreichend. Tatsächlich zwei Personen darin unterzubringen, könnte aber schwer werden. Natürlich hängt das aber auch mit der individuellen Größe aller Beteiligten zusammen.
Die Belüftung des Zeltes war gut und hat sich, meines Empfindens nach, nicht von der eines normalen Zeltes unterscheiden. Auch gelegentlichen Regenschauern hat das Material ohne Probleme Standgehalten. Beim Zeltabbau bin ich allerdings ein meine Grenzen gestoßen. Geübte Hände sind auch hier sicherlich recht schnell, ich für meinen Teil hätte in der Zeit, die ich für das 9er-Faltsystem gebraucht habe sicherlich auch zwei 0-8-15 Igluzelte abbauen könnte. Nach langem hin und her, sowie der mithilfe zwei weiterer Personen hat sich das Zelt aber am Ende wieder ordnungsgemäß verstauen lassen.
Gerade für Festivals, kürzere Camping Ausflüge oder Zwei-Tages-Wanderungen halte ich Wurfzelte für ideal. Sie sind schnell aufgebaut, kosten oft nicht mehr als normale Zelte und erfüllen ihren Sinn und Zweck. Bei längeren Übernachtungen, sowie schwierigen Wetterverhältnissen können sich aber auch traditionelle Zelte bewähren. Wer sich Zeit beim Aufbau sparen will, ist mit einem Wurfzelt auf jeden Fall gut beraten.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Wurfzelten
Wie stabil sind Wurfzelte?
Diese Frage ist schwierig, pauschal zu beantworten. Wie auch bei „normalen“ Zelten spielen hier verschiedene Faktoren mit hinein. Zum einen kommt es natürlich auf die Qualität des Produktes an, zum anderen auf die Beschaffenheit an sich. Es gibt Wurfzelte, die eher für Strandurlaube und dergleichen ausgelegt sind, diese haben oft keine Zeltleinen zur zusätzlichen Stabilisation und sind aus dünnem Material gefertigt. Andere Varianten, lassen sich mit Heringen im Boden verankern und sind mit doppelten Wänden ausgestattet, für einen stabilen Stand.
Sind Wurfzelte wasserdicht?
Pop-up-Zelte, die für Übernachtungen ausgelegt sind, bestehen in der Regel aus wasserfestem Material. Erhältlich sind auch Varianten, die eher Strandmuscheln gleichen und oft über keinen bzw. geringen Schutz vor Wasser verfügen. In der Produktbeschreibung finden sich meist Angaben zur Wasserbeständigkeit und der Wassersäule des jeweiligen Zelts. Für extreme Wetterverhältnisse sind herkömmliche Zelte oft die bessere Wahl, gelegentlichen Regenschauern halten aber auch die meisten Wurfzelte problemlos stand. Von einer 100 % Wasserfestigkeit ist aber immer schwer zu sprechen.