Der Frühling ist in vollem Gange! Es wird wärmer und die Gefahr von Glätte auf den Straßen ist gebannt. Regen tritt anstelle des Schnees und es wird Zeit zu den Sommerreifen zu wechseln. Wie man selbst die Reifen wechselt, verraten wir in diesem Artikel.
Was unterscheidet Sommerreifen von Winterreifen?
Der halbjährliche Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen hat seine Daseinsberechtigung. Durch diesen wird garantiert, dass das Fahrzeug bei jedem Wetter die besten Fahreigenschaften bietet.
Während die Winterreifen bei Eis und Schnee für eine bessere Haftung und einen kürzeren Bremsweg sorgen, zeigen die Sommerreifen insbesondere bei Nässe und Regen ihre Stärke. Das Profil der Sommerreifen ist so ausgelegt, dass sie das Regenwasser ableiten und so einen direkten Kontakt zwischen Gummi und Straße ermöglichen. So wird die Wahrscheinlichkeit auf Aquaplaning stark reduziert, der Bremsweg verkürzt und eine bessere Bodenhaftung ermöglicht.
Auch die Gummimischung unterscheidet sich von den Winterreifen. Sommerreifen sind härter. Dadurch nutzen sie sich bei höheren Temperaturen vergleichsweise weniger ab. Darauf kann man sich beim Reifen selbst wechseln also schonmal einstellen.
Der Reifenwechsel muss nicht unbedingt in einer Werkstatt erfolgen. Wer sich das Geld sparen möchte, kann die Reifen seines Fahrzeugs unter Berücksichtigung einiger Punkte problemlos selbst wechseln.
Reifen selbst wechseln: Was benötige ich?
Bevor man sich an die Arbeit machen kann, benötigt man erst einmal das richtige Werkzeug. Zum Mindestaufgebot an Werkzeug gehören:
- Wagenheber zum Anheben des Fahrzeugs
- Radmutterschlüssel zum Lösen der Radmuttern
- Drehmomentschlüssel zum Anziehen der Radmuttern
- Entsprechende Sommer- oder Winterreifen mit Mindestprofiltiefe
Das ist das nötigste Werkzeug, das man fürs sichere Reifen selbst wechseln zuhause bzw. in der eigenen Garage bereit haben sollte.
Wagenheber für den eigenen Reifenwechsel
Die Aufgabe des Wagenhebers ist es den Wagen so weit anzuheben, dass das Rad frei in der Luft hängt. Ohne einen Wagenheber ist ein Reifenwechsel somit nicht möglich.
Ein guter Wagenheber sollte in der Lage sein, das Gewicht des Fahrzeugs für einen längeren Zeitraum zu heben, ohne nachzugeben. Deshalb sollte man bei der Beschaffung eines Wagenhebers darauf achten, dass die angegebene maximale Traglast das Gewicht des eignen Autos übersteigt.
Des Weiteren spielt die Hubhöhe des Wagenhebers eine wichtige Rolle. Die Mindesthubhöhe sollte auf jeden Fall geringer sein als die Bodenfreiheit des Fahrzeugs. Ansonsten kann es sein, dass man den Wagenheber nicht unter das Fahrzeug bekommt.
Radmutterschlüssel zum Reifen selber wechseln
Mit einem Radmutterschlüssel lassen sich die Radmuttern schnell und einfach lösen und herausdrehen. Es gibt ihn in vielen Formen. Am weitesten verbreitet ist der Kreuzschlüssel. An diesem befinden sich Schlüssel mit den für PKW üblichen Schlüsselweiten 17, 19 und 22 mm.
Auch für das Anziehen der Radmuttern kann ein Radmutterschlüssel verwendet werden, da das Hineindrehen der Radmutter damit oftmals schneller geht als mit einem Drehmomentschlüssel.
Wieso brauche ich einen Drehmomentschlüssel für den Reifenwechsel?
Auch wenn das Anziehen der Radmuttern mit einem Radmutterschlüssel erledigt werden kann, sollte man beim Reifen selbst wechseln für die letzten Drehungen am besten einen Drehmomentschlüssel verwenden. Dieser kann nämlich auf das passende Drehmoment eingestellt werden und signalisiert meist mit einem klickenden Geräusch, wenn das eingestellte Drehmoment erreicht wurde.
Dadurch wird sowohl ein zu leichtes als auch ein zu festes Anziehen der Radmuttern verhindert. Beide Fälle können fatale Folgen haben, welche nicht nur den Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Denn zieht man die Radmuttern nicht fest genug an, können diese sich mit der Zeit von selbst lockern. Zieht man sie allerdings zu fest an, können sie unter Belastung brechen. In beiden Fällen für kann es zum Radverlust kommen. Achte beim Reifen selbst wechseln also auf jeden Fall darauf.
Reifenwechsel: Eine Schritt-für-Schritt Anleitung
Hat man alles nötige bereit, kann man mit dem eigenen Reifenwechsel beginnen. Zunächst sollte sichergestellt werden, dass die Handbremse angezogen ist, damit das Fahrzeug während der Arbeit auch sicher an Ort und Stelle bleibt. Außerdem empfiehlt es sich Unterlegkeile zu verwenden, insbesondere dann, wenn man die Reifen an einem Gefälle wechselt.
1. Kennzeichnung
Bevor man mit der eigentlichen Arbeit beginnt ist es auch hilfreich jeden Reifen mit seiner Position zu kennzeichnen. So weiß man beim nächsten Reifenwechsel sofort welcher Reifen wo war. Dazu nimmst du einfach ein Stück Wachskreide oder z.B. Ventilklappen mit entsprechender Kennzeichnung.
2. Wagenheber positonieren
Jetzt kann der Reifenwechsel beginnen: Man sucht sich ein Rad aus und schiebt den Wagenheber neben das Rad an der zum Anheben vorgesehene Stelle. Es gibt genau vier dieser Stellen, welche sich von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell unterscheiden. Das Fahrzeug darf nur an diesen Stellen angehoben werden, da diese das Gewicht des Fahrzeugs tragen können. Man findet ihre genaue Position im Benutzerhandbuch.
3. Radmuttern lockern
Beim Reifen selbst wechseln lockert man die Radmuttern mit dem Radmutterschlüssel, bevor man das Fahrzeug anhebt. Wichtig: Nur lockern, das heißt maximal eine halbe Umdrehung. Man sollte mit einem großen Widerstand rechnen. Eventuell wird ein höherer Kraftaufwand benötig. Da empfiehlt es sich z.B. das eigene Körpergewicht zu nutzen.
4. Radmuttern lösen
Sind alle Radmuttern gelockert, hebt man das Fahrzeug so weit an, dass das Rad frei in der Luft hängt. Nun kann man die Radmuttern schnell und ohne größere Anstrengung herausdrehen und das Rad abnehmen.
5. Aufsetzten der Reifen
Beim Aufsetzen des Sommerreifens sollte man die Laufrichtung berücksichtigen. Außerdem sollte man darauf achten, dass der Abnutzungsgrad zweier Reifen auf einer Achse sich ähneln. An der hinteren Achse sollte das bessere Paar aufgesetzt werden. Es empfiehlt sich bei jedem Wechsel auf Sommerreifen diese über Kreuz zu vertauschen. Das bedeutet vorne links mit hinten rechts und vorne rechts mit hinten links. So wird eine gleichmäßigere Abnutzung sichergestellt, wodurch sich die Lebensdauer erhöht.
6. Radmuttern bis zum Anschlag anziehen
Die Radmuttern werden mit dem Radmutterschlüssel bis zum Anschlag angezogen. Dann wird das Fahrzeug gesenkt bis die Reifen den Boden berühren, aber ein Großteil des Fahrzeuggewichts noch auf dem Wagenheber lastet. Jetzt zieht man die Radmuttern mit dem Drehmomentschlüssel, welcher auf das passende Drehmoment eingestellt wurde, fest an. Das richtige Drehmoment lassen sich ebenfalls aus dem Benutzerhandbuch des Autos ablesen.
7. Fahrzeug absenken
Schlussendlich kann das Fahrzeug vollständig abgesenkt werden und der Vorgang für die restlichen Räder wiederholt werden. Nachdem alle Räder ausgetauscht wurden, sollte man anschließend den Reifendruck überprüfen und gegebenenfalls Luft nachfüllen. Nach einem halben Jahr Einlagerung könnte der Druck nachgelassen haben. Auch der richtige Reifendruck ist im Benutzerhandbuch des Fahrzeugs nachzulesen. Das Reifen selbst wechseln ist nun erfolgreich abgeschlossen.
Da kostenlose Druckluft an der Tankstelle immer seltener wird, kann es sich lohnen einen eigenen Kompressor zu besitzen. So spart man sich nicht nur die Kosten an der Tankstelle, sondern auch die Fahrt dorthin.
Wann brauche ich neue Sommerreifen?
In Deutschland ist eine Mindesttiefe des Profils von 1,6 mm gesetzlich vorgeschrieben. Das Weiterbenutzen von Reifen mit einer Profiltiefe von weniger als 1,6 mm ist aufgrund stark reduzierter Bodenhaftung gefährlich und deshalb auch verboten.
Ob man die 1,6mm erreicht hat, erkennt man an der Reifenverschleißanzeige. Das sind 1,6 mm hohe, zu den Rillen im Reifenprofil quer verlaufende Erhöhungen. Am Reifenrand sind sie mit „TWI“ gekennzeichnet. Das steht für „Tread Wear Indicator“. Befindet sich die Reifenverschleißanzeige auf einer Höhe mit dem Profil, ist ein Reifenwechsel zwingend erforderlich.
Für eine optimale Sicherheit und Fahrkomfort empfiehlt es sich die Sommerreifen schon ab Tiefen von 3 mm zu ersetzen. Des Weiteren wird dazu geraten, einen Reifen nicht länger als acht Jahre nach seiner Herstellung zu verwenden. Das Herstellungsdatum eines Reifens ist auf seiner Seite abzulesen.
Welche Sommerreifen sind die richtigen für mein Auto?
Welcher Sommerreifen passt unterscheidet sich von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell. Es ist dabei wichtig auf die Angaben im Benutzerhandbuch zu achten. Dort findet man die genauen Maße der für das Auto vorgesehenen Reifen. Nur mit Reifen mit den angegebenen Maßen ist eine problemlose Fahrt gewährleistet.
Die Qualität der Reifen spielt eine genauso wichtige Rolle für Sicherheit und Fahrkomfort. Wer qualitativ hochwertige Reifen schätzt, sollte auf etablierte Hersteller setzen. Mit den richtigen Reifen hat man beim Reifen selbst wechseln den ersten richtigen Schritt schonmal getan.
Die Informationen, die Sie hier zum Thema Reifen wechseln mitteilen, sind sehr übersichtlich. Jetzt sollte ich eine bessere Entscheidung treffen können. Meiner Meinung nach sollte man dies immer auf eine gut informierte Weise tun.
Vielen Dank für die Informationen zum Reifenwechsel. Ich habe gerade ein neues Auto bekommen, und ich möchte sicherstellen, dass meine Reifen im Winter funktionieren. Ich werde dafür sorgen, dass meine Reifen regelmäßig gewechselt werden.